Mercedes erleidet noch vor dem ersten DTM-Rennen auf dem Nürburgring am Samstag (13:30 Uhr live bei Sat.1) einen kleinen Rückschlag. Wie am Freitag bekannt wurde, kann der bestplatzierte Mercedes-Fahrer im Samstags-Rennen keine Punkte für die Herstellerwertung erzielen.

Sprich: Gewinnt ein Mercedes-Fahrer das erste Rennen in der Eifel, erhält Mercedes 0 statt der üblichen 25 Punkte in der Meisterschaft. Der Fahrer selbst darf die Punkte für die Fahrerwertung behalten.

Der Grund für diese Bestrafung: Der laut Reglement nutzbare Zusatzmotor von Mercedes wird ab dem Samstags-Rennen im Auto von Pascal Wehrlein verwendet. Damit setzt Mercedes den neunten Motor in der laufenden Saison ein - wobei nur acht pro Hersteller straffrei erlaubt sind.

Wehrlein bekommt nach Informationen von Motorsport-Magazin.com allerdings keinen neuen Motor, weil sein aktueller einen Defekt hatte. Stattdessen wird dieser ausgetauscht, damit Mercedes wieder einen Motor im straffreien Kontingent zur Verfügung hat.

Beim vorangegangenen Rennwochenende in Misano musste Mercedes zwei Motoren wechseln. Zum einen bei Edo Mortara, der es im ersten Rennen aufs Podium geschafft hatte, weil er mit seinem Motor sehr schonend umgegangen war. Wie schon während des Qualifyings vom HWA-Team festgestellt wurde, zeigten sich Auffälligkeiten beim Motor bezüglich thermischer Probleme.

Da ein nötiger Motorwechsel aber in der Regel drei bis vier Stunden dauert, entschieden die Verantwortlichen beim Stern, Mortara mit diesem Problem auf 'Gut Glück' ins Rennen zu schicken. "Das hätten wir aber nicht gemacht, wenn Edo auf Startplatz 16 gestanden hätte", betonte Mercedes-AMG DTM-Teamchef Ulrich Fritz bei Motorsport-Magazin.com.

Sein Schützling hatte dann gleich doppeltes Glück: Mortara startete aus der ersten Reihe und: Der Motor hielt trotz größter Bedenken und steigender Wassertemperaturen bis zum Rennende! Fritz: "Edo hat extrem auf die Temperaturen geachtet."

Außerdem musste Mercedes in Misano den Motor in Daniel Juncadellas Auto nach dem ersten Rennen wechseln. Ohne den noch fälligen Pflichtstopp auf P3 fahrend brach dem Spanier in Runde 28 die Kardanwelle und beschädigte dabei die Ölwanne.

Nach sieben von zehn Rennwochenenden liegt Mercedes in der Fahrer-, Team- und Herstellerwertung an der Spitze. Der Autobauer aus Stuttgart führt die Herstellermeisterschaft mit 761 Punkten an - und hat damit mehr Zähler auf dem Konto als BMW (442 Punkte) und Audi (295 Punkte) zusammen.

Seit diesem Jahr sind pro Hersteller acht Motoren erlaubt, zuvor waren es sieben. Der Grund dafür ist die Aufstockung des Rennkalenders von neun auf zehn Wochenenden zur Saison 2018. Das entspricht rund 450 Kilometern, die im Vergleich zu 2017 zusätzlich zurückgelegt werden.