Am Nürburgring war die Boxengasse am Freitagmittag voller als an anderen DTM-Rennwochenenden. Der Grund: Mick Schumacher. Der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher drehte heute um 14:45 Uhr einige Demorunden in einem silbernen Mercedes-Renntaxi. Acht Runden legte Schumacher insgesamt zurück. Die ersten zwei Umläufe absolvierte er auf Regenreifen, dann wechselte er auf Slick-Bereifung.

"Eine gute Erfahrung, das hat sehr viel Spaß gemacht", sagte der 19-Jährige nach der Probefahrt am TV-Mikro. Wenige Stunden zuvor hatte er die Strecke noch mit seinem Formel-3-Rennwagen befahren und im Training der Formel-3-Europameisterschaft, die im Rahmen der DTM am Nürburgring gastiert, die Bestzeit erzielt.

Schumacher über den Vergleich zwischen DTM-Tourenwagen und Formel-3-Renner: "Es braucht ein bisschen länger, um durch die Kurven zu fahren. Aber die Leistung ist beeindruckend." Die DTM-Dachorganisation unter Chef Gerhard Berger hatte Mick zur Demofahrt im DTM-Fahrzeug eingeladen. Der Österreicher verfolgte Schumachers Runden ebenso wie Managerin Sabine Kehm. Auch Mercedes-DTM-Teamchef Uli Fritz schaute vorbei.

Berger: Mick zeigt langsam Schumacher-Gene

"Die Idee hatten die Jungs von der ITR", sagte Gerhard Berger. "Ich war sofort davon begeistert und habe das unterstützt, genauso wie Mercedes-AMG und dann haben wir es möglich gemacht. Mick ist in der Formel 3 sehr gut unterwegs und verdient sich da seine ersten Lorbeeren. Den Jungen zu sehen, wie er langsam Schumacher-Gene zeigt und heute unser DTM-Auto genießt, das beobachte ich mit Freude. Michael Schumacher ist eine Legende, er ist der beste Formel-1-Fahrer aller Zeiten."

Tipps von Pascal Wehrlein

Vor seiner ersten Ausfahrt ließ sich Schumacher von Mercedes-Pilot Pascal Wehrlein ins DTM-Auto einweisen. Der DTM-Champion von 2015 nahm sich Zeit, Mick die wichtigsten Schalter und Knöpfe direkt im Rennauto zu erklären.

"Er hat mir ein paar Tipps gegeben, zum Beispiel mit dem Bremsdruck", sagte Schumacher. "Ins kalte Wasser geworfen zu werden, ist immer ganz witzig. Aber man sollte vorher schon ein paar Infos haben."

Ursprünglich war geplant gewesen, dass Schumacher den Mercedes 190E 2.5-16 Evo2 pilotieren sollte, mit dem sein Vater Michael Schumacher 1990 und 1991 fünf DTM-Rennen in Hockenheim, Nürnberg und Diepholz gefahren ist. Der Silberpfeil, der immer mal wieder für PR-Zwecke zum Einsatz kommt, steht am Wochenende aber nicht zur Verfügung, weil das Auto revidiert wird.

Kein Test - nur Promo-Runden

Mit einem möglichen Einstieg in die DTM hatten die Demorunden übrigens überhaupt nichts zu tun. Schumacher erklärte in der Vergangenheit mehrfach, dass sein Ziel die Formel 1 ist. Kurz vor der DTM-Fahrt schrieb er auf seiner Facebook-Fanseite: "Es gibt Berichte, dass ich am Nürburgring einen DTM-Test mache; das ist nicht korrekt. Die DTM hat mich eingeladen dort in einem DTM-Mercedes ein paar Promo-Runden zu drehen; das ist alles."

Mick Schumachers DTM-Debüt in Bildern

Mick sitzt zum ersten Mal in einem DTM-Rennauto. Am Nürburgring startet er in der Formel-3-Europameisterschaft

Foto: Motorsport-Magazin.com
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Pascal Wehrlein unterstützt Schumacher mit einer Einweisung in die Besonderheiten eines DTM-Autos

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Schumacher fährt insgesamt acht Runden. Die ersten zwei auf Regenreifen, dann wechselt er auf Slicks

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Alles gut gegangen! Mick steigt gut gelaunt aus dem Auto nach seinen Demorunden im Mercedes-Renntaxi

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Natürlich ist das Medieninteresse an Mick groß. Während seiner Runden sind etwa 50 Leute in der Boxengasse und beobachten das Nachwuchstalent. Dann posiert er noch für die Fotografen

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Nach dem offiziellen Teil unterhält sich Mick in der Mercedes-Box noch mit dem Spanier Daniel Juncadella. Anschließend bereitet sich Schumacher auf das Qualifying in der Formel 3 später am Tag vor

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