Am Ende der DTM-Saison 2018 könnten wieder einmal die Zusatz-Punkte den Ausschlag geben. Rene Rast schnappte sich 2017 als Rookie die Meisterschaft auch dank seiner starken Leistungen in den Qualifyings. Allein dadurch erzielte der Audi-Pilot in der abgelaufenen Saison 17 Punkte. In der DTM gibt es für die Pole Position 3 Punkte, für den zweiten Startplatz 2 Zähler und der dritte Startplatz wird mit einem zusätzlichen Meisterschafts-Punkt belohnt.

In der laufenden Saison schickt sich Gary Paffett an, auf Rasts Spuren zu wandeln. Zur Halbzeit nach 10 von 20 Rennen hat der Meisterschaftsführende die meisten Zusatz-Punkte aller Fahrer auf dem Konto. 12 zusätzliche Zähler ergatterte der Mercedes-Pilot in den bisherigen Qualifyings.

Beim Auftakt in Hockenheim, am Lausitzring sowie in Zandvoort schnappte sich Paffett die Pole. Hinzu kommen Punkte für Startplatz drei in Hockenheim am Sonntag sowie zwei zweite Startplätze am Norisring-Samstag und sonntags in Zandvoort. Punkte, die Paffett vor dem Mercedes-Ausstieg zum Ende des Jahres zu seiner zweiten Meisterschaft nach 2005 führen?

Spengler besser als Paffett

In der DTM galt er in der Vergangenheit nicht unbedingt als Qualifying-Monster. In 175 Anläufen sicherte sich Paffett insgesamt 14 Pole Positions. Platz 6 in der ewigen Statistik-Liste, Spitzenreiter ist wenig überraschend Bernd Schneider mit 29 Poles. Im aktuellen Fahrerfeld kommt nur Bruno Spengler auf mehr erste Startplätze. In 167 Versuchen stand der BMW-Pilot 18 auf Pole.

Wie stark Mercedes diese Saison im Qualifying ist, zeigt ein Blick auf die Zusatz-Punkte. Zusammengerechnet hat die Marke mit dem Stern nicht nur in allen drei Wertungen die Nase vorn, sondern auch bei den im Qualifying geholten Punkten mit 37 vor BMW (16) und Audi (5). Die zweitmeisten Quali-Punkte nach Paffett holte BMW-Rookie Philipp Eng (9) vor Lucas Auer (8), Pascal Wehrlein (6) und Paul di Resta (5).

Die besten Qualifyer der DTM-Geschichte

FahrerPole Positions
1Bernd Schneider29
2Mattias Ekström21
3Bruno Spengler18
4Klaus Ludwig17
5Kurt Thiim16
6Gary Paffett14
7Jamie Green13
8Timo Scheider11
9Harald Grohs10
Nicola Larini9
Tom Kristensen9
10Marco Wittmann9

Fahrstil als Pluspunkt

Wie kommt es, dass Paffett auf seine alten Tage hin sowohl in den Qualifyings als auch in den Rennen teilweise überragende Performance an den Tag legt? "Das ist sehr schwer zu erklären", sagt Paffett. "Die Autos sind natürlich alle sehr ähnlich. Ich denke, dass die Aerodynamik-Änderungen vor der Saison meinem Fahrstil entgegenkommen. Du kannst durch das Setup am Auto nur kleine Unterschiede im Vergleich zum Rest erzielen. Es ist meine Aufgabe den Ingenieuren bestmöglich zu vermitteln, was ich von dem Auto will. Mein Ansatz funktioniert offensichtlich sehr gut."

Zuletzt in Zandvoort krönte sich Paffett zum inoffiziellen Herbstmeister. In der Meisterschaft belegt er den ersten Platz mit 148 Punkten. Ärgster Verfolger ist Mercedes-Kollege Paul Di Resta, der bislang 121 Zähler sammeln konnte. Die BMW-Piloten Timo Glock und Marco Wittmann folgen mit 101 beziehungsweise 98 Punkten auf den Plätzen drei und vier.

Gute Aussichten für Paffett, der von einer Meisterschaft aber noch nichts hören will: "In den nächsten zehn Rennen kann ein Fahrer plötzlich genauso erfolgreich sein wie ich. Und wir punkten auf einmal nicht mehr aus irgendwelchen Gründen. Du kannst keine Voraussagen treffen. Wir können und dürfen uns nicht auf dem Erreichten ausruhen. Wir müssen weiter einen guten Job machen. Und vielleicht mache ich mir dann vor dem letzten Rennen in Hockenheim einmal Gedanken über die Meisterschaft. Bis dahin denke ich nur von Rennen zu Rennen."