Für die aktuelle DTM-Saison wurde auf die Fahrer gehört und die Aerodynamik, auch im Sinne der Kostenreduktion verringert und gleichzeitig durch ein Einheitsbauteil ersetzt. Das sorgte für zahlreiche Überholmanöver und packende Rennaction. Zu überholen ist dabei um einiges einfacher geworden. Geschenkt wird einem aber immer noch nichts.

Das sieht auch Timo Glock so. "Du verlierst schon noch extrem viel Abtrieb und kommst dadurch extrem ins Untersteuern", erklärte der BMW-Pilot. "Ich hatte das einmal in Kurve eins, wo ich alles riskiert habe um mit DRS ranzukommen. Ich musste mit vollem Lenkeinschlag um die Ecke fahren, weil der Abtrieb nicht da war."

"Aber die Autos sind nicht mehr so sensibel", betont der Deutsche. "Sie verlieren eher Konstant." Eben diese Konstanz bietet den Fahrern die Möglichkeit, sich darauf einzustellen. Die so zahlreichen Überholmanöver beim Saisonauftakt haben aber noch einen anderen Grund. "Hockenheim ist eine Strecke, die dafür geschaffen ist", erklärte Marco Wittmann auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com.

"Man hat erst eine lange Gerade und danach eine langsame Kurve und dazu kommt noch das DRS", so Wittmann weiter. Die neuen Regeln haben aber auf jeden Fall geholfen. "Hier und da hat man doch mal einen Quersteher und es gibt größere Unterschiede beim Reifenverschleiß. Dadurch kommen die Überholmanöver zustande."

Die Einheitsaerodynamik hat zudem das Feld deutlich näher zusammengebracht. "Das haben wir in der Qualifikation gesehen, als alle 18 innerhalb von sieben Zehntelsekunden lagen", bestätigt Wittmann. An diesem Wochenende am Lausitzring muss sich das Regelwerk nach einer guten Vorlage beim Auftakt beweisen.

Das sieht auch Audi-Sportchef Dieter Gass so. "Es ist schwer zu sagen, ob die Überholmanöver nur am neuen Regelwerk liegen. In Hockenheim gab es traditionell viele Überholmanöver. Daher müssen wir uns das die kommenden Rennen mal anschauen", erklärt Gass. "Nach so einem Rennen kann man aber auch nicht sagen, dass es nicht funktioniert hat."

Doch egal, weshalb es die Überholmanöver gab, wichtig ist, dass guter Sport geboten wurde. Dann ist sogar die Anzahl der Hersteller nebensächlich. "Man darf es nicht nur auf die Anzahl an Herstellern reduzieren, wichtig ist, dass geiler Rennsport geboten wird", meint Mike Rockenfeller. Wenn ich als Audi-Fahrer am Sonntag nicht dazu gekommen wäre, wäre es immer noch ein geiles Rennen gewesen."

"Wenn geiler Rennsport geboten wird, dann ist es egal ob wir zwei, drei oder fünf Hersteller haben. Die Rennen können auch langweilig sein mit fünf Herstellern", sagt Rocky. Als Beispiel führt er die Formel 1 an, die trotz mindestens zehn Teams auch einige Jahr mit wenig Spannung hatte.