Wie waren eure ersten Eindrücke, die ihr bei den Testtagen in Hockenheim von der DTM gesammelt habt?
Andrea Kaiser: Es war cool. Ich war komplett begeistert. Ich hatte es aber ehrlich gesagt, auch nicht anders erwartet. Ich habe mich auf das familiäre Umfeld gefreut und bin bestätigt worden.

Edgar Mielke: Für mich ist es ein bisschen wie nach Hause kommen. Ich habe das vor langer Zeit schon mal für die ARD gemacht. Ich war überrascht, wie viele alte Bekannte ich getroffen habe.

Matthias Killing: Die Vorfreude bei mir auf die Rennen ist jetzt schon riesengroß. Die Faszination Rennsport und die Faszination DTM konnten wir nur in Teilen spüren, weil die Zuschauer noch fehlten. Aber, wenn ich mir vorstelle, dass die Tribüne voll ist, dass es wirklich um Punkte und um den Auftakt geht, da haben wir jetzt schon Gänsehaut. Durch die Veränderung des Reglements werden wir hoffentlich noch spannenderes Racing zu sehen bekommen.

Was wollt Ihr anders oder besser machen? Worauf können sich die Zuschauer freuen?
Andrea Kaiser: Das sind richtig coole Typen, die da Rennen fahren. Die haben Eier, die machen einen sensationellen Job. Zuletzt hat man viel mehr den Helm in einer Maschine gesehen und ich wünsche mir, und das ist auch der Anspruch den wir haben, dass wir mehr den Menschen unter dem Helm zeigen. Die sind alle witzig, eloquent, alles andere als auf den Kopf gefallen. Wir wollen Emotionen zeigen. Tränen vor Freude, vor Trauer, vor Wut, was auch immer. Das ist das, was wir wollen.

Matthias Killing: Wir haben in der Sendergruppe mit SAT.1, ProSieben, kabel eins, sixx, und wie sie alle heißen, verschiedene Plattformen, auf denen wir die Fahrer in ihrer ganzen Bandbreite vorstellen können. Ich freue mich zum Beispiel auf hoffentlich viele Fahrer im Frühstücksfernsehen. Die müssen dann zwar früh aufstehen, aber dann lernen wir sie auch da mal ohne Helm kennen. Wir wollen mit den Fahrern mitleiden, uns mitfreuen, darauf kommt es am Ende an. Ein Rennen werden wir nicht anders übertragen, als das früher auch der Fall war. Am Ende ist es ein Autorennen. Aber, das ganze Drumherum versuchen wir mit viel Leidenschaft rüberzubringen.

Edgar Mielke: Das ist jetzt ein neues Kapitel. Wir sitzen alle in einem Boot, zusammen mit der ITR und der DTM. Es kommt sehr auf Teamwork an. Emotion ist ein großes Stichwort. Da sind sensationelle Typen dabei, die man aber zeigen muss. Wenn Motorsport diese Plattform bekommt, kann ich als Motorsportfan nur sagen: Dankeschön. Am ersten Testtag war zum Beispiel auch Galileo in Hockenheim, was sie gemacht haben, verrate ich noch nicht. Diese Möglichkeiten hatten unsere Vorgänger nicht.

Andrea Kaiser beim DTM-Kickoff in München, Foto: API Markus Kehl
Andrea Kaiser beim DTM-Kickoff in München, Foto: API Markus Kehl

Andrea, eine hübsche Moderatorin reduziert man oft nur auf die Optik. Dabei vergessen einige, dass Du sehr viel Fachkompetenz besitzt. Nerven Dich diese Vorurteile?
Andrea Kaiser: Nein, um Gottes Willen, warum sollte mich das nerven? Schlimm wird es, wenn sie sagen, zieh der mal eine Tüte über den Kopf. Ich wäre aber garantiert nicht hier, wenn ich nur blonde Haare hätte. Sondern, mein Herz hat immer für den Motorsport geschlagen. Ich habe als Kind schon Michael Schumacher zugeguckt und ich war ein großer Ayrton Senna-Fan. Ich bin auch Vettel-Fan. Ich habe privat durch meinen Mann (Sebastien Ogier;d.Red.) sehr viel mit Motorsport zu tun. Ich war schon immer DTM-Fan. Wer mich nur als blond sehen will, kann mich gerne nur als blond sehen. Aber, im Zweifel hätte ich bei einer Diskussion über Motorsport wahrscheinlich mehr Ahnung als die meisten.

Edgar, du bezeichnest Dich selber als Fan der DTM. Darf man das als Kommentator sein?
Edgar Mielke: Ich finde, das muss man. Da ist es auch völlig egal, was man macht. Ich kenne das gar nicht anders. Das ist in meinem beruflichen Leben immer so gewesen. Nur wenn ich Fan war, war ich auch mit mir selber zufrieden. Wenn mich jemand für Springreiten oder Synchronschwimmen verpflichten möchte, dem erteile ich eine klare Absage. Dafür stehe ich nicht zur Verfügung.