Hammer in der DTM! Mattias Ekström gibt beim Saisonauftakt in Hockenheim tatsächlich ein Abschiedsrennen! Was Audi-Motorsportchef Dieter Gass nach Ekströms Rücktritt bei Motorsport-Magazin.com schon als Möglichkeit in Betracht bezogen hatte, wird nun Realität. Der zweifache Meister wird sich beim Saisonauftakt 2018 gebührend von seinen Fans verabschieden.

Ekström am frühen Mittwochmorgen in einer Videobotschaft: "Ich habe eine kleine Überraschung für euch. Ich habe es wirklich vermisst. Ich mache mich bereit für Hockenheim und dort fahre ich ein Abschiedsrennen. Wir sehen uns dort!"

Ekström wird in Hockenheim mit einem zusätzlichen Audi an den Start gehen, wie die Ingolstädter mitteilten. Eki: "Es ist großartig, dass Audi mir das ermöglicht. Nach 17 tollen Jahren war es eine unheimlich schwere Entscheidung, nicht mehr in der DTM zu starten. Der Tag der Verkündung war einer der emotionalsten meiner ganzen Karriere. Ich bin sicher, dass es auch in Hockenheim jede Menge Gänsehaut-Momente geben wird. Ich freue mich schon jetzt megamäßig darauf."

Ekström erhält eine besondere Lackierung zum Abschied, Foto: Audi
Ekström erhält eine besondere Lackierung zum Abschied, Foto: Audi

"Mattias hat im Winter entschieden, seine einzigartige DTM-Karriere zu beenden“, sagt Audi-Motorsportchef Dieter Gass. "Er hat uns auch gesagt, dass er sich sehr gerne mit einer besonderen Aktion von den DTM-Fans verabschieden möchte. So ist die Idee des Abschieds-Rennwochenendes entstanden. Ich denke, es ist für ihn, für die DTM, für die Fans und natürlich auch für Audi eine tolle Sache, dass er beim Saisonauftakt in Hockenheim noch einmal an den Start geht."

Gass weiter: "Es gab einige Hürden zu nehmen, aber wir haben den Einsatz eines siebten Audi RS 5 DTM möglich gemacht. Für unsere Mannschaft ist es ein ziemlicher Kraftakt. Gleichzeitig war jeder im Team sofort von der Idee begeistert und hat spontan seine Unterstützung zugesagt."

Ekström kann keine Punkte holen

Motorsport-Magazin.com weiß: Ekström tritt mit dem siebten Audi als Gaststarter an. Bedeutet: Er fährt in den beiden Hockenheim-Rennen nicht um Punkte. In der Wertung würden demnach Fahrer, die hinter Ekström ins Ziel kommen, eine Position aufrücken. Im Sportlichen Reglement für 2018, das noch nicht veröffentlicht worden ist, sind mögliche Gaststarter, etwa bei Auslandsrennen, inkludiert.

Gaststarter sind nichts ungewöhnliches in der Geschichte der DTM. Der große Michael Schumacher setzte sich im Jahr 1991 gar vier Mal in der DTM hinter das Lenkrad eines Mercedes 190E 2.5-16 Evo2. Ein 14. Platz in Diepholz und ein 25. Platz am Norisring waren dabei die besten Resultate des siebenmaligen Formel-1-Weltmeisters.

DTM-Ikone Mattias Ekström: Das große Interview zum Rücktritt (14:55 Min.)

Der Franzose Jean-Louis Schlesser, zweimaliger Gewinner der Rallye Dakar, gab sich im Oktober 1988 auf dem Hockenheimring ein Stelldichein. Mit einem Mercedes 190 E 2.3-16wurde er Zehnter und Siebter im Rennen. Auch ehemalige und künftige Formel-1-Fahrer machten eine Stippvisite. Der 1994 tödlich verunglückte Roland Ratzenberger trat im Juni 1989 als Ersatzpilot für Karl Wendlinger in einem Mercedes 190 E 2.3-16an. Juan-Pablo Montoya startete im August 1996 mit einem AMG-Mercedes C-Klasse in Silverstone.

Mattias Ekström begann seine DTM-Laufbahn 2001 mit 22 Jahren im Audi-Kundenteam von ABT Sportsline. 2004 startete er erstmals als Werksfahrer und fuhr auf Anhieb seinen ersten DTM-Titel ein. 2007 folgte Titel Nummer zwei, einen weiteren Gesamtsieg verpasste er in der vergangenen Saison nur knapp. Insgesamt bestritt der Schwede in 17 Jahren bisher 195 DTM-Rennen. Mit den beiden Titeln, 23 Siegen, 20 Pole-Positions, 18 schnellsten Runden im Rennen und 1.219 Punkten ist er der erfolgreichste Audi-DTM-Pilot aller Zeiten.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Mattias Ekström bekommt das schönste Abschiedsgeschenk, das man sich als verdienter Rennfahrer vorstellen kann. Wie er es schon beim Finale 2017 in Hockenheim angekündigt hatte: Einfach so abtreten? Ist nicht! Da war die kleine Abschieds-Pressekonferenz in Salzburg letztendlich nur ein Vorgeschmack auf das große Goodbye in Hockenheim. Ekström liebt die DTM - auch, wenn es äußerlich nicht immer den Anschein erweckte - genauso wie die Fans ihren 'Eki'. Jetzt können sie sich gebührend von einem der größten DTM-Fahrer aller Zeiten verabschieden. (Robert Seiwert)