Nichts steht still, alles dreht sich weiter. So auch in der DTM. Für 2018 hat die Top-Tourenwagenserie ihr Technisches Reglement wieder einmal im Detail überarbeitet. Das Ergebnis ist eine vereinfachte Aerodynamik der Fahrzeuge. Am Beispiel des neuen BMW M4 DTM sehen die Änderungen wie folgt aus:

BMW M4 DTM: Die Änderungen an der Front für 2018

Das ändert sich am BMW M4 DTM vorne, Foto: BMW
Das ändert sich am BMW M4 DTM vorne, Foto: BMW

Jahrelang setzten die DTM-Hersteller an der Frontpartie der Fahrzeuge auf zwei übereinander gelagerten Flicks. Audi war hier Anfang der 2000er Vorreiter, sie führten die doppelten Flicks damals am TT ein. 2018 ist damit Schluss. Die Hersteller dürfen nur noch ein einziges Luftleitblech verwenden, das zudem auch noch kleiner ausfällt als vorher.

Anpassungen mussten nicht nur wegen der Flicks, sondern auch wegen der neuen Regeln an der Frontschürze vorgenommen werden. Außerdem entfällt in der DTM 2018 unter der Haube das sogenannte dritte Element. Damit verfügt der BMW M4 nur noch über vier konventionelle Seitenfedern, eine pro Rad. Das macht das Fahrzeug auf der Bremse instabiler.

BMW M4 DTM: Die Änderungen an der Seite für 2018

Das ändert sich am BMW M4 DTM seitlich, Foto: BMW
Das ändert sich am BMW M4 DTM seitlich, Foto: BMW

Nicht nur vorne wird der DTM-Fahrzeugjahrgang 2018 deutlich vereinfacht, sondern auch an der Seite. Die Flicks am Seitenkanal und vor dem hinteren Radkasten gehören der Vergangenheit an. Das bedeutet wieder etwas weniger Anpressdruck und damit mehr Arbeit am Lenkrad für Meister René Rast und seine Kollegen. Auch die Seitenplatte unterhalb der Fahrertür gehört ab der DTM-Saison 2018 der Vergangenheit an.

BMW M4 DTM: Die Änderungen am Heck für 2018

Das ändert sich am BMW M4 DTM hinten, Foto: BMW
Das ändert sich am BMW M4 DTM hinten, Foto: BMW

Auch die Heckpartie der DTM-Fahrzeuge blieb von leichten Regeländerungen nicht verschont. Die drei Hersteller Audi, BMW und Mercedes-AMG konnten die Basis-Geometrie des 2017er-Heck zwar größtenteils übernehmen. Jedoch mussten sie hier im Detail weitere Vereinfachungen vornehmen, um den neuen technischen Regeln zu entsprechen.

Neue DTM-Regeln 2018: Das Fazit von Bruno Spengler

"Ich bin gespannt darauf, mit dem BMW M4 DTM des Jahrgangs 2018 auf die Strecke zu gehen. Je weniger Abtrieb ein Rennwagen hat, desto anspruchsvoller ist es, ihn am Limit zu bewegen. Für die Ingenieure wird es spannend, das optimale Set-up zu finden. Der mechanische Grip des Fahrzeugs wird wichtiger sein denn je."

Redaktionskommentar

Mit den neuen Regeln verfolgen die DTM-Bosse klare Ziele. Einerseits will man die Autos so einfach wie möglich halten, ganz nach dem Vorbild der Anfangsjahre der "neuen" DTM ab 2000. Andererseits muss der Fahrer wieder mehr Arbeit am Lenkrad verrichten, da die Autos mit weniger Anpressdruck und Luftwiderstand schwerer am Limit zu bewegen sind. Es soll also wieder puristischer zugehen. Grundsätzlich sind diese Änderungen also zu begrüßen. Der beste Fahrer und der beste Hersteller mögen sich durchsetzen. Allerdings bleibt abzuwarten, wie sich das auf die Action auf der Strecke auswirken wird. Sehen wir wirklich engeres Racing, eventuell mit mehr Lackaustausch? Das bleibt die große Frage. (Tobias Ebner)