Die DTM reist mit voller Stärke zum Gastauftritt im Rahmen des Super GT-Finales in Motegi. Am 11. und 12. November 2017 schicken Audi, BMW und Mercedes je einen Rennwagen nach Japan, um dort einige Demorunden zu drehen. Die Reise nach Fernost erfolgt nach dem viel beachteten Auftritt der japanischen Autos aus der Super GT beim DTM-Saisonfinale in Hockenheim.

Auch die drei Fahrer stehen fest, die die DTM-Boliden über den Twin Ring Motegi pilotieren werden. Den BMW M4 DTM steuert Augusto Farfus, Loic Duval steigt in den Audi RS 5 DTM. Maro Engel ist zum ersten Mal in Japan unterwegs und fährt den Mercedes C 63 DTM. Das Mercedes-Engagement kommt etwas überraschend, da die Stuttgarter nach 2018 aus der DTM aussteigen und sich dem künftigen Class One-Reglement nicht anschließen werden.

Honda bei Demofahrten dabei

Diesmal sollen gleich sechs Autos gemeinsam auf die Strecke gehen. Honda fehlte mit seinem neuen NSX in Hockenheim. In Motegi soll der Hersteller sich bei den Demorunden nun zu Nissan und Lexus gesellen. In Hockenheim gab es Gerüchte, dass Honda möglicherweise kein Interesse an einer gemeinsamen Zukunft mit der DTM unter dem Class One-Reglement habe.

"Das hat terminlich einfach nicht gepasst", argumentierte ITR-Chef Gerhard Berger bei Motorsport-Magazin.com und meinte, das Fernbleiben solle nicht als Hinweis auf mangelndes Engagement verstanden werden. Dennoch wurde das Fehlen von Honda im Fahrerlager kontrovers diskutiert. Lexus trat in Hockenheim mit einem aktuellen Testauto an, Nissan schickte einen GT-R von 2016 auf die Piste.

DTM-Besuch als deutliches Zeichen

Der Besuch der DTM in Motegi unterstreiche die intensivierte Kooperation zwischen der ITR und der GTA, dem Super-GT-Dachverband, hieß es in einer Pressemitteilung. Das erklärte Ziel der Zusammenarbeit bleibt ein gemeinsames Technisches Reglement ab 2019, was den Einsatz von Autos in der jeweils anderen Serie ermöglichen würde. Wie genau die Rennen aussehen könnten, muss noch geklärt werden. Die DTM setzt auf Sprintrennen, die Super GT fahren Langstreckenrennen über mehrere Stunden.

Die DTM-Fahrer freuen sich schon auf den Besuch in Japan. Augusto Farfus, der dieses Jahr das 1.000-Kilometer-Rennen von Suzuka fuhr, sagte: "Es ist eine große Ehre für mich, den BMW M4 DTM vor den japanischen Motorsport-Fans präsentieren zu dürfen. Ich bin in dieser Saison bei den 1000km von Suzuka gestartet und habe die fantastische Atmosphäre hautnah miterlebt. Ich bin überzeugt, dass die DTM-Fahrzeuge dort sehr willkommen sein werden."

DTM und Super GT zusammen beim Showrun auf dem Hockenheimring (02:50 Min.)

Mindestens so spektakulär wie DTM

Duval fuhr dort von 2006 bis 2012 insgesamt 57 Rennen in der Super GT und gewann 2010 die Meisterschaft. "Es war toll, dass die Super GT in Hockenheim dabei war", sagte der französische Audi-Pilot. "Die Autos sind mindestens so spektakulär wie die der DTM und alle fünf gemeinsam zu sehen war der Wahnsinn. Umso mehr freue ich mich als ehemaliger Super GT Champion mit meinem DTM Auto nach Japan zurück zu kommen."

Die Super GTs haben in Hockenheim einen positiven Eindruck hinterlassen. Auf Anhieb war Heikki Kovalainen im Lexus LC 500 mehr als eine Sekunde schneller als die DTM-Autos. Die Japan-Renner fahren bereits den 2-Liter-Vierzylinder Turbo, der mehr als 600 PS leistet und ab 2019 auch in den DTM-Autos von Audi und BMW verbaut wird. Auch von der Sound-Kulisse der Turbo angetriebenen Rennwagen waren DTM-Piloten und Zuschauer angetan.