Bei den Tourenwagen Classics auf dem Nürburgring kam es zu einem besonderen Wiedersehen. Christian Danner kehrte in den Alfa Romeo 155 V6 zurück, mit dem er damals in der DTM angetreten war. Zusammen mit Teamkollege Stefan Rupp schnappte sich Danner sogar den Sieg in der Eifel. Der heutige Formel-1-TV-Experte ging zwischen 1988 und 1996 bei 140 DTM-Rennen an den Start und feierte 5 Siege sowie 19 Podestplätze.

Christian, Glückwunsch zum Sieg beim Tourenwagen Classics Rennen auf dem Nürburgring. Was war das für ein Gefühl für dich?
Christian Danner: Da weiß man wieder, warum Motorsport so geil ist! Es war einfach ein schönes Gefühl, wieder auf dem Podium zu stehen. Es war sicherlich nicht das am härtesten umkämpfte Rennen - aber das ist ja Wurscht. Du musst gerade bei solch regnerischen Bedingungen das Auto erst mal auf der Strecke halten und schauen, wie alles läuft. Das Rennen hat mir richtig großen Spaß gemacht. Und auf meiner ersten Runde im Regen bin ich eine 1:44 gefahren - das war gar nicht so viel langsamer als die DTM-Autos.

Welche Erinnerungen kamen in dir hoch?
Christian Danner: Ich habe mit dem Auto zweimal einen Sieg hergeben müssen. In Sao Paulo 1996 lag ich in Führung, musste den Nannini aber vorbeilassen. Und beim Saisonfinale in Suzuka habe ich nur verloren, weil der Schneider und der Franchitti mich abgeschossen haben. In dem Rennen bin ich Zweiter geworden. Das war also in dem Sinne mein erster Sieg mit dem Auto. Die späte Rache, könnte man sagen.

Viele Fans waren besonders vom Sound der Autos begeistert...
Christian Danner: Die 96er Autos mit den Sechszylinder-Motoren haben einen richtig tollen Sound. Und Sound gehört zum Motorsport dazu. Es ist einfach toll, wozu diese Autos in der Lage waren. Das war die Spitze der damaligen Rennauto-Technologie. Aber selbst heute sind die noch richtig schnell - im Porsche Carrera Cup hätte ich locker mit dem Auto mitfahren können.

Was hältst du von der Idee der Tourenwagen Classics?
Christian Danner: Die Tourenwagen Classics sind eine wunderbare Welt, die wir auch durch Hilfe unseres Teams aufrechterhalten konnten. Man darf nicht vergessen, dass das alles richtig komplizierte Rennwagen sind. Ich fand es unglaublich toll, dass ich jetzt einen Teil meiner eigenen Historie im Motorsport wiederholen konnte.

Kürzlich bist du in Zandvoort bei einem Rennen der GT4 Series an den Start gegangen. Hast du wieder Blut geleckt?
Christian Danner: Es ist geplant, dass ich im nächsten Jahr weitere GT4-Rennen fahren werde. Lust aufs Rennfahren hatte ich immer. Ich muss nur aufpassen, dass ich mit der Zeit klarkomme. Nächstes Jahr erwarten uns schließlich 21 Rennen in der Formel 1. Dazu noch meine eigenen Rennen - da bleibt nicht mehr so viel Zeit. Ich bin ja auch keine 25 Jahre mehr jung...