Mercedes und Lucas Auer im Speziellen scheinen vom Pech verfolgt. Nach einem starken Saisonstart und der Meisterschaftsführung nach zwei Rennwochenenden folgten für den Österreicher drei Nullnummern in Folge. In Ungarn ging er komplett leer aus, beim ersten Rennen auf dem Norisring nun auch.

Doch beim Stadtrennen traf es nicht nur Titelanwärter Auer. Zusätzlich wurden mit Robert Wickens und Edoardo Mortara weitere Mercedes-Piloten am Samstag unverschuldet gedreht - eine Pleite auf ganzer Linie. Mortara war als Achter der bestplatzierte Fahrer im C-Coupé.

Pole wäre drin gewesen

Dabei begann der Rennsamstag eigentlich gut. Im zweiten Training setzte Auer die schnellste Zeit, ließ im Qualifying wenig später den fünften Startplatz als schnellster Mercedes-Fahrer folgen. Es wäre auch mehr drin gewesen, war Mercedes-Motorsportchef Uli Fritz überzeugt: "Wir haben einfach das Timing in der Qualifikation nicht hinbekommen." Ärgerlich, da Auer der Ansicht war, mühelos auf die Pole hätte fahren zu können.

Im Rennen kam es noch härter für die Stuttgarter Fahrzeugschmiede. Schon in der ersten Kurve war für Auer und Robert Wickens das Rennen nach Kollisionen vorbei. Auer musste mit gebrochener Radaufhängung zurück an die Box. Später wurde auch noch Edo Mortara von Mike Rockenfeller unglücklich am Heck getroffen, verlor dadurch seine Chancen auf den vierten Platz.

"Es ist einfach so, dass die drei schnellsten Mercedes aus dem Rennen genommen wurden durch unverschuldete Rammstöße anderer Fahrer", ärgerte sich Mercedes-Chef Fritz im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Keine Sorgen bei Auer

Auer nahm die momentane Pleite-Serie zumindest äußerlich locker. Immer wieder hatte er darauf hingewiesen, dass der Traumstart in seine dritte DTM-Saison wohl nicht komplett reibungslos verlaufen würde. Jetzt blieb ihm nicht mehr übrig, als die positiven Aspekte herauszuziehen. "Das Qualifying war mit Platz fünf wieder gut, denn damit war ich zum dritten Mal in Folge bester Mercedes", sagte Auer zu Motorsport-Magazin.com. "Da hole ich mir die Motivation und die Kraft."

So richtig schlecht ist die Ausgangslage des Mercedes-Shootingstars dabei trotz der drei Null-Ergebnisse in Folge nicht. Gerade einmal acht Punkte trennen Auer vom neuen Führenden Mattias Ekström. Mit seinen 69 Zählern belegt der 22-Jährige immer noch den vierten Platz. Die Titelchancen sind weiter vorhanden.

Kein Grund für Zurückhaltung

"Jetzt geht es darum, dass man es schnell wieder dreht", betonte Auer. Ob er denn nicht daran gedacht habe defensiver zu fahren, wurde er gefragt. "Nein, das mache ich nicht. Nicht, weil mir die Meisterschaft egal ist, aber wir sind erst im vierten Rennen. Da brauche ich noch nicht defensiv fahren", erklärte er.

"Es ist natürlich schon ein Rückschlag auf der einen Seite", kommentierte Fritz die Situation von Auer. "Er kann aber auch erhobenen Hauptes etwas daraus lernen. Er war immer bester Mercedes, hat immer alles gegeben und ist in zwei von drei Fällen unverschuldet aus dem Rennen genommen worden. Da kann er nichts davon lernen. Er muss konzentriert weiterarbeiten. An ihm liegt es auf jeden Fall nicht."