Für Timo Glock hätte das erste Rennen der DTM kaum besser laufen können. Nach Startplatz vier erkämpfte sich der BMW-Pilot relativ schnell den zweiten Platz und konnte am Ende sogar mit Lucas Auer um den Sieg ringen. Regelrecht beflügelt vom Erfolg gestaltete er seine Antworten in der anschließenden Pressekonferenz etwas großzügiger.

"Wie viel Zeit haben wir", lachte Timo Glock als ihm seine erste Frage gestellt wurde. Dabei meinte er sie eigentlich sogar recht ernst, denn er holte bei seiner Rennzusammenfassung doch sehr weit aus. "Die meisten von euch wissen nicht, was die Jungs geleistet haben und genau so ist es bei den Audis und Mercedes. Sie haben jetzt sechs Wochen durchgehend gearbeitet um die Autos aufzubauen", erklärte Glock.

"Alles war neu, das Auto hatten keinen Roll-Out, den Shakedown mussten wir hier machen", so der BMW-Pilot weiter. "Sie haben 24 Stunden gearbeitet, damit das Auto perfekt ist. Sie haben so unglaublich hart gearbeitet. Ich weiß nicht, ob es der richtige Weg ist mit nur 64 Leuten an der Strecke, denn sie mussten so hart arbeiten und hatten nicht viel Erholungszeit. Als Fahrer hat man da fast noch den leichtesten Job."

Glock sicherte schon am Samstag den Pokal für seinen Sohn Mika, Foto: BMW AG
Glock sicherte schon am Samstag den Pokal für seinen Sohn Mika, Foto: BMW AG

Nach diesem ausführlichen und verdientem Lob für das Team kam er dann doch noch zum Thema Rennen. "Im Rennen der erste Stint, ich weiß nicht, was der Lucas gestern Abend mit Gerhard (Berger) gemacht hat. Vielleicht haben sie sich noch in der ITR-Hospi unterhalten", so Glock. Das ließ Auer nicht auf sich sitzen. "Aha! Die Psychospielchen fangen aber schon früh an!", unterbrach der Österreicher Glock mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

"Er ist im ersten Stint einfach weggeflogen", musste der ehemalige F1-Pilot neidlos anerkennen. Innerhalb von wenigen Runden hatte sich Auer im Mercedes einen Vorsprung von knapp zehn Sekunden herausgefahren, werden Glock noch mit Gary Paffett und Edoardo Mortara um den zweiten Platz stritt. "Als ich an Gary (Paffett) vorbei war, habe ich versucht aus dem DRS-Fenster zu kommen, was ich aber nicht geschafft habe", erklärte der Deutsche.

Gegen Paffett und Mortara musste sich Glock lange wehren, Foto: Simninja
Gegen Paffett und Mortara musste sich Glock lange wehren, Foto: Simninja

Nachdem er seinen Rhythmus dann aber wieder gefunden hatte, schloss er zu Auer auf und konnte nach dem Stopp sogar eine Attacke starten, was er selbst nicht für möglich hielt: "Ich dachte Lucas spielt vorne nur und schont seine Reifen, weil er einen so großen Vorsprung hat." Nach der Realisierung, dass Auer wirklich Probleme hat, gab Glock dann alles. "Ich hatte einen Versuch, aber bin trotz DRS nicht daneben gekommen. Lucas hat das richtig gut gemacht", so der 37-Jährige.

Die Redezeit von Glock ließ der drittplatzierte Mike Rockenfeller nicht unkommentiert. "Ich bin froh, dass Timo auf der Strecke schneller ist als beim Fragen beantworten", scherzte er. Für Timo Glock ist es die sechste Podestplatzierung seiner DTM-Karriere und sein bisher bester Start in die Saison. Dabei ist diese Podestplatzierung eine besondere für ihn. "Ich habe meinem Sohn versprochen, dass ich ihm einen Pokal mitbringe", so der BMW-Pilot.