Ice Challenge: Drift-Spektakel in Schweden: (01:13 Min.)

Es war als schönes Event gedacht, um die Winterpause zu überbrücken: Die DTM Ice Challenge in Schweden vor einer Woche. Das Drift-Rennen der drei Hersteller Audi, BMW und Mercedes sollte für spektakuläre TV-Bilder sorgen, führte aber tatsächlich erst einmal zu einer Menge Unmut. Weil ein geplanter Fernsehbeitrag in der ARD kurzfristig abgesagt wurde, beschwerten sich einige Fahrer medial wirksam auf ihren Twitter-Kanälen. Der Ärger überstrahlte zunächst die Veranstaltung selbst.

Marco Wittmann - Sieger der Ice Challenge - legte los: "Sorry Fans! Leider kam der Beitrag nicht in der ARD-Sportschau! Halte euch auf dem Laufenden sobald ich mehr weiß, trotzdem danke für euer Warten." Das rief Markenkollege Timo Glock auf den Plan, der den ausgefallenen Beitrag mit einem "Oh man..." kommentierte. Und Timo Scheider twitterte: "Ich sag jetzt lieber nichts. Wir sind uns einig gewesen. Nur die Macher nicht... schade und traurig!"

Glock: Peinlicher geht's nicht

Hintergrund des Ärgers: Immer wieder gab es Kritik seitens der Fahrer an der ARD, dem langjährigen TV-Partner der DTM. Die Piloten würden gern mehr in den Fokus rücken, wie es sonst im Sport üblich ist. Dabei kollidieren die Interessen jedoch immer wieder mit den Sendezeiten der ARD, die eine ausführliche Berichterstattung während der Rennwochenenden oftmals nicht zulassen.

Und dann auch noch der Ärger über die nicht gezeigte Ice Challenge, die allein zu Werbezwecken auf die Beine gestellt worden war, damit die DTM während des Winters nicht völlig untergeht. "Peinlicher geht's nicht", legte Glock nach. "So wird's halt leider nie was." Abschließend schrieb Wittmann: "Ich war auch schon kurz davor mir die Zunge zu verbrennen. Alle Jahre wieder..."

Foto: DTM
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Technische Probleme in der ARD

Doch was war wirklich los hinter den Kulissen der ARD, die die Ausstrahlung im Rahmen der Sportschau ja zunächst eingeplant hatte? Motorsport-Magazin.com hakte direkt beim Sender nach. "Ein Beitrag über die DTM Ice Challenge war tatsächlich zur Ausstrahlung in unserer Sportschau-Live-Sendung am vergangenen Sonntag geplant", teilte eine Sprecherin mit. "Aufgrund von technischen Problemen konnte eine Überspielung des fertigen Beitrags allerdings nicht rechtzeitig umgesetzt werden."

Mit dieser Erklärung würde sich die Kritik am TV-Partner relativieren. Während sich die Fahrer darüber ärgerten, in der Berichterstattung nicht berücksichtigt worden zu sein, mangelte es demnach an der technischen Umsetzung. Deshalb teilte die ARD mit: "Die Ausstrahlung des Beitrags mussten wir deshalb verschieben und haben sie nun für eine der nächsten Sportschau-Live-Sendungen im Ersten angedacht."

Foto: DTM
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Wittmann gewinnt Ice Challenge

Trotzdem ärgerlich für Hersteller und die beteiligten Fahrer, die sich durch die Ice Challenge prominent platzierte Werbung erhofft hatten. Stattdessen berichteten die meisten Medien vorrangig über den Ärger der Fahrer. Dabei war die Ice Challenge eigentlich eine gute Idee, um den Sport etwas mehr zu pushen. Jeder Hersteller schickte zwei Fahrer ins schwedische Arvidsjaur, wo sie sich mit Serienautos auf einer künstlichen Eis-Rennstrecke duellierten.

DTM-Champion Marco Wittmann setzte sich im Finale gegen Mercedes-Rückkehrer Maro Engel durch. Jeweils fünf Runden waren von beiden in drei Serienmodellen von Audi, BMW und Mercedes-AMG zu absolvieren. Wittmann machte bereits nach dem zweiten Durchgang alles klar. "Der Audi in Durchgang eins war für uns beide unbekanntes Terrain", sagte Wittmann. "Danach habe ich eiskalt meinen Vorteil genutzt, den M4 kenne ich schließlich wie meine Westentasche."

Nächster Test in Vallelunga

Nach dem Schnee-Spaß wird es in dieser Woche wieder ernst in der DTM. Die drei Hersteller reisen zum nächsten Test ins italienische Vallelunga. Es ist die erste Testfahrt nach der Homologations-Deadline am 1. März. Audi hat seinen Boliden für die Saison 2017 bereits der Weltöffentlichkeit präsentiert. Die beiden DTM-Veteranen Mattias Ekström und Jamie Green sitzen im neuen RS 5 DTM am Steuer. Mercedes schickt das Fahrer-Quartett aus Gary Paffett, Edo Mortara, Lucas Auer und Robert Wickens zum vorletzten Winter-Test.