Der Neue ist da: Edoardo Mortara drehte in den vergangenen Tagen seine ersten Runden im DTM-Auto von Mercedes. Bei den viertägigen offiziellen Testfahrten im spanischen Jerez machte sich der ehemalige Audi mit seinem neuen Arbeitgeber vertraut. Im Rahmen des Young Driver Test drehte Mortara zudem Referenzrunden für Debütant Maximilian Günther sowie DTM-Rückkehrer Maro Engel. Mortara lernte den Mercedes-Boliden dabei sowohl im Nassen als auch bei trockenen Bedingungen kennen. Im Verlauf der vier Tage spulte der Vize-Meister insgesamt 55 Runden ab.

"Meine ersten Eindrücke waren gut", sagte Neuzugang Mortara. "Natürlich ist es ein neues Umfeld für mich. Ich bin aber sehr glücklich, dass ich noch dieses Jahr meine ersten Runden im Mercedes-AMG C 63 DTM absolvieren durfte. Dafür möchte ich mich bei Mercedes-AMG, aber auch bei Audi Sport bedanken." Mortara steht bis Jahresende bei Audi unter Vertrag, durfte aber jetzt schon einmal bei Mercedes reinschnuppern.

Edoardo Mortara gab in Jerez sein Debüt für Mercedes, Foto: Mercedes-AMG
Edoardo Mortara gab in Jerez sein Debüt für Mercedes, Foto: Mercedes-AMG

Mortara: Wie zuhause gefühlt

Mortara weiter: "Ich fühlte mich im Team sofort wie zuhause und merkte, dass die Teammitglieder alles unternahmen, damit ich mich wohl fühle. Das ist ein sehr schönes Gefühl. Obwohl ich über die vier Tage nicht allzu viele Runden gefahren bin, konnte ich schon ein paar Eindrücke gewinnen. Es ist immer gut, im Auto zu sitzen und zu fahren. Jetzt freue ich mich auf den ersten Test im neuen Jahr." Im Februar geht es für Mortara und Co. weiter in Portimao, wo er voll in die Entwicklungsarbeit des 2017er Mercedes eingebunden wird.

Mercedes-Teamchef Uli Fritz nach den letzten Testfahrten der Saison: "Die letzte Testwoche des Jahres verlief aus unserer Sicht sehr zufriedenstellend. Wir konnten erneut viele Testkilometer mit dem Entwicklungsfahrzeug zurücklegen und jede Menge Informationen sammeln. Dadurch wird unseren Ingenieuren in den kommenden Wochen bis zum nächsten Test sicher nicht langweilig. Wir freuen uns, dass Edoardo in dieser Woche seine erste Ausfahrt im Mercedes-AMG C 63 DTM absolvieren konnte. Er hat für unsere beiden Jungs gute Richtwerte gesetzt."

F3-Vize-Europameister Maximilian Günther bei seinem DTM-Debüt, Foto: Mercedes-AMG
F3-Vize-Europameister Maximilian Günther bei seinem DTM-Debüt, Foto: Mercedes-AMG

DTM-Debüt für Max Günther

Neben Mortara war mit Max Günther ein weiteres neues Gesicht zu Gast bei Mercedes. Der 19-Jährige hatte sich den Test aufgrund seiner starken Leistungen in der Formel-3-Europameisterschaft verdient. Günther wurde Vize-Europameister in der Serie, die als Sprungbrett für Formel 1 und DTM gilt. "Das waren zwei richtig coole Tage in diesem Mega-Auto", sagte Youngster Günther. "Jedes Mal wenn ich aus dem Wagen ausgestiegen bin, hatte ich ein breites Grinsen im Gesicht."

Günther war an den ersten beiden Tagen im Einsatz und fuhr seine Runden im 2016er-Modell von Mercedes. Insgesamt kam er auf 242 Runden auf dem Circuito de Jerez. "Klar, zunächst war es eine Umstellung für mich, einen Tourenwagen zu fahren, der deutlich schwerer ist", sagte der Allgäuer. "Aber ein DTM-Auto hat natürlich auch viel mehr Leistung als ein Formel-3-Rennwagen und ich bin auch zum ersten Mal ein Rennauto mit Dach über dem Kopf gefahren. Das waren alles neue Eindrücke für mich, aber ich habe mich rasch eingefunden."

Neben Mortara, Günther und Engel drehten auch die Stammpiloten Gary Paffett und Robert Wickens ihre Runden im Testträger, der in der kommenden Saison zum Einsatz kommt. Die Entwicklung des Autos ist allerdings noch lange nicht abgeschlossen. Diesmal lag der Fokus auf den neuen Hankook-Reifen, die 2017 zum Einsatz kommen und spannenderes Racing zulassen wollen. Zudem testeten die drei Hersteller eine neue Variante des Heckflügels.