2015 kehrte die DTM zurück zum Rennwochenende mit zwei Rennen. Für die Fans bedeutet das: Es gibt an beiden Renntagen eine Qualifikation und ein Rennen, also mehr Rennaction zu bewundern. Für die Fahrer bedeutet es deutlich mehr Spaß. Dabei birgt das Sprintrennen vom Samstag das Potenzial, langweilig zu werden. Die Reifen halten lang und ohne Pflichtboxenstopp gibt es überhaupt keine strategischen Möglichkeiten. Dann macht die Qualifikation schon 75 Prozent vom Rennergebnis aus.

In Kombination mit einigen schlechteren Rennwochenenden von Audi kam es durch das Gewichtssystem im ersten Rennen auf dem Hungaroring wieder zu einer extremen Blockbildung. Audi dominierte die Qualifikation und konnte dem Feld enteilen, dass keinerlei Möglichkeiten hatte, dem Vortrieb der Ingolstädter Einhalt zu gebieten. "Natürlich hilft das Streckenlayout auch ein bisschen", erklärte Audi-Teamchef Dieter Gass. Das Qualifikationsergebnis mit den ersten acht Plätzen für Audi überraschte selbst ihn.

"Mit acht Autos in der Qualifikation, oder sechs Autos im Rennen vorne zu stehen, damit kann man nicht wirklich rechnen", so Gass weiter. Doch ähnliche Szenen hatten sich des öfteren im vergangenen Jahr abgespielt, als BMW beispielsweise in Zandvoort oder Spielberg dominierte. Doch woran liegt es, dass es ausgerechnet am Samstag zu solchen Phänomenen kommt?

"Es ist schwierig zu sagen, das müssen wir anschauen", erklärte BMW Teamchef Jens Marquardt gegenüber Motorsport-Magazin.com. Damit meint Marquardt in diesem Fall jedoch, dass die BMW-Performance nicht auf dem erhofften Level war: "Wenn wir uns unser Paket anschauen, dann waren wir mit sechs Autos innerhalb einer Zehntel nichtmal und dann einen Riesenblock Audi vorne dran, der aber durch fünf Zehntel getrennt war."

Fehlende Strategie führt zu Parade

"Schwierig zu sagen, wo dieses Ergebnis im Quali jetzt hergekommen ist. Auch dieses statische Rennen danach. Am Nürburgring sah es ganz anders aus", fügte Marquardt hinzu. Doch eigentlich ist Grund relativ simpel zu nennen: Die Gewichte. Allerdings ist das nicht so direkt zu verstehen. Die Gewichte machen nur einen Teil aus, das fehlende Strategieelement und das Streckenlayout, wie oben erwähnt, spielen auch eine Rolle.

Audi belegte im ersten Rennen in Ungarn die ersten sechs Positionen, Foto: Audi
Audi belegte im ersten Rennen in Ungarn die ersten sechs Positionen, Foto: Audi

Nach und nach sollen sich die Autos durch die Gewichte annähern, doch zuletzt lief es für Audi nicht gut und das Team baute Gewicht ab. Jetzt kommt plötzlich der Hungaroring, der dem Auto sehr gut liegt und plötzlich ist die gesamte Balance dahin. Wenn es dann am Samstag keinerlei strategische Möglichkeiten gibt, dann ist das Ergebnis beinahe in Stein gemeißelt, insbesondere auf Strecken, wo es schwierig ist, zu überholen. "In diesem Jahr hatten wir es weniger als im letzten Jahr. In Spielberg gab es das ein wenig mit BMW und ich beschwer mich jetzt nicht darüber", sagte Gass nach dem Sechsfachsieg seiner Fahrer.

Auch wenn der Trend Rückläufig ist fordert Bruno Spengler auch für das Samstagsrennen einen Boxenstopp. "Meiner Meinung nach wäre es nicht schlecht, ein Boxenstopp-Rennen zu haben am Samstag", sagte Spengler am Nürburgring zu Motorsport-Magazin.com. Für die Fahrer, Teams und auch Fans wäre es von Vorteile und die Blockbildung würde verhindert. "Wenn wir einen Boxenstopp haben und 20 Minuten mehr, dann kann auch mehr passieren, sonst fahren alle nur hintereinander her."