Das Pendel in der DTM schlägt weiter munter von einer Seite zur nächsten aus. Nur einen Tag nach seinem 19. Platz und dem Verlust der Gesamtführung ist Marco Wittmann wieder da. Der BMW-Pilot gewann das zweite Rennen in Moskau souverän und schob sich in der Meisterschaft wieder an Robert Wickens vorbei. Der Kanadier hatte in seinem Rennen Pech mit der Technik und musste in der Schlussphase auf seine Servolenkung verzichten.

Wittmann setzt sich dank Blmoqvist-Hilfe ab

Vom Start weg setzte sich Wittmann ab und hatte mit Markenkollege Tom Blomqvist einen guten Puffer zwischen sich und Wickens. Somit konnte sich Wittmann einen guten Vorsprung herausfahren. Nach den Boxenstopps hatte dieser weiterhin Bestand. Wickens verlor jedoch noch im ersten Stint an Boden, da der Kanadier Probleme mit seinen Reifen bekam. BMW gelang zudem noch ein Coup, indem Bruno Spenglers Stopp lange herausgezögert wurde und sich der BMW-Kanadier tatsächlich an seinem Landsmann in Mercedes-Diensten vorbeischieben konnte.

BMW feierte am Sonntag in Moskau einen Viierfachsieg, Foto: DTM
BMW feierte am Sonntag in Moskau einen Viierfachsieg, Foto: DTM

In der Schlussphase gelang es auch Augusto Farfus noch, an Wickens vorbeizuziehen. Wickens hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits über eine ausgefallene Servolenkung geklagt. Für ihn gestaltete sich das Rennen in den letzten Runden buchstäblich zur Kraftprobe. Mit Daniel Juncadella hatte er aber - wie Wittmann in der Anfangsphase - einen zuverlässigen Abfangjäger hinter sich. Mit Beginn der letzten Runde musste der Spanier aber gleich reihenweise die Konkurrenz ziehen lassen, wodurch Wickens im letzten Umlauf noch einmal in arge Bedrängnis durch Edoardo Mortara geriet. Doch Wickens rettete seinen fünften Platz mit weniger als einer Zehntel Vorsprung ins Ziel.

An der Spitze bekam Marco Wittmann davon nur wenig mit. Er fuhr souverän zu seinem zweiten Saisonsieg. "Wir haben heute alles richtig gemacht und ich bin super glücklich. Es lief heute einfach perfekt. Wir haben immer einen Blick auf das Wetter gehabt, denn im Trockenen waren wir hier am ganzen Wochenende schnell unterwegs", bilanzierte Wittmann nach dem Rennen. Im Gegensatz zum Vortag hatte der Regen einen Bogen um den Moscow Raceway gemacht. Wittmann, der mit sieben Punkten Vorsprung nach Russland kam, reist nun mit zwölf Punkten Abstand auf Rang zwei wieder ab.

Green und Di Resta mit Strafenflut

Für BMW war es nach der Pleite des Vortages ein starkes Ergebnis. Wie Mercedes am Samstag, so gelang den Münchnern ein Vierfachsieg. Einen gebrauchten Tag erlebten die bislang noch mit guten Meisterschaftschancen versehenen Paul Di Resta und Jamie Green. Beide fingen sich im Rennverlauf gleich jeweils zwei Strafen ein. Der Schotte Di Resta schoss erst Timo Glock ab und missachtete dann kurioserweise die Geschwindigkeitsbegrenzung in exakt dieser Slow Zone. Nach einer Zeitstrafe, die nach Rennende ausgesprochen wurde, belegte er Rang 23. Green kollidierte zunächst mit Antonio Felix da Costa, um dann in der Box zu schnell unterwegs zu sein. Green wurde am Ende 21.