Die DTM kehrt mit einem Fahrerwechsel aus der Sommerpause zurück: Mercedes-Testfahrer Felix Rosenqvist übernimmt am nächsten Rennwochenende in Moskau das Cockpit von Esteban Ocon. Der Mercedes-Junior steigt nach nur zehn Rennen in der DTM in die Formel 1 auf, wo er bei Manor neuer Teamkollege von DTM-Champion Pascal Wehrlein wird.

Große DTM-Chance für Ersatzmann Rosenqvist

"Es ist eine riesige Chance für mich, in der DTM Rennen fahren zu dürfen", sagt Rosenqvist, der sich mit dem Aufstieg zum Einsatzfahrer einen Traum erfüllt. Einfach wird es für den Schweden jedoch nicht. "Es wird eine echte Herausforderung für mich, während der Saison in eine so unglaublich starke Meisterschaft einzusteigen. Mir ist bewusst, dass ich innerhalb einer kurzen Zeit sehr viel lernen muss."

Dabei helfen soll ihm die Erfahrung, die er seit Saisonbeginn als Test- und Ersatzfahrer des Teams gesammelt hat. "Felix ist als unser Test- und Ersatzfahrer bestens auf einen Einsatz vorbereitet", bestätigt Teamchef Ulrich Fritz. "Er hat die Mannschaft seit Saisonbeginn begleitet, war mit ihr im Fitnesscamp und kennt die Teammitglieder sowie das Auto. Seine starke Leistung beim 24-Stundenrennen in Spa spricht zudem für sich selbst. Deshalb ist es nur logisch, dass wir ihm in Moskau die Möglichkeit geben, ein DTM-Rennwochenende zu bestreiten."

Rosenqvist: Erfolge in der Formel 3 mit Mercedes

Rosenqvist fuhr in den vergangenen Jahren mit Mercedes-Power in der Formel 3. Dort krönte er sich im vergangenen Jahr zum FIA Formel-3-Europameister. Zudem gewann er in den vergangenen beiden Jahren den prestigeträchtigen Macau Formel 3 Grand Prix.

In diesem Jahr war Rosenqvist unter anderem auch in einem Mercedes-AMG GT3 im Einsatz. Vor eineinhalb Wochen fuhr er damit gemeinsam mit seinen Teamkollegen Renger van der Zande und Tristan Vautier beim 24-Stundenrennen in Spa-Francorchamps von Startposition 15 auf Platz zwei.

Ocon mit Formel-1-Aufstieg nach nur zehn DTM-Rennen

Esteban Ocons Mercedes gehört nun Felix Rosenqvist, Foto: Simninja Photodesignagentur
Esteban Ocons Mercedes gehört nun Felix Rosenqvist, Foto: Simninja Photodesignagentur

Esteban Ocon folgt seinem Vorgänger Pascal Wehrlein in die Formel 1. Der Franzose startete 2016 in seine Rookie-Saison in der DTM und wechselt nun nach gerade einmal fünf Rennwochenenden und zehn Rennen in die Königsklasse des Motorsports.

Seine beste Rennplatzierung erzielte er beim vergangenen Rennen in Zandvoort, wo er als Neunter im ersten Lauf seine ersten beiden DTM-Punkte einfuhr. Mit den Startplätzen sieben und acht ging er auf dem Dünenkurs in den Niederlanden auch zweimal aus den Top-10 ins Rennen. Ab dem Großen Preis von Belgien Ende August startet Ocon nun in einem Manor-Mercedes in der Formel 1.

"Die DTM ist eine harte Serie", verriet Ocon gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Es gibt Unterschiede zwischen den Herstellern mit den Performancegewichten, das verändert die Situation die ganze Zeit. Für mich ging es in diesem Jahr in der DTM aber vor allem darum, viel zu lernen, um für den nächsten Schritt bereit zu sein." Diese Lernphase nimmt nun ein Ende.

"Natürlich dachte ich, es wäre leichter, an der Spitze zu sein, aber man merkt schnell, dass in der DTM sehr schnelle Fahrer unterwegs sind", so Ocon. "Es sind einige Champions dabei, man sammelt Erfahrung, das Auto ist anders zu fahren, weil es so schwer ist. Man muss mehr am Setup arbeiten, als man es sonst vielleicht macht und man muss Erfahrung sammeln, um schnell zu sein und Punkte zu sammeln." Das ist Ocon zum DTM-Abschied an seinem vorerst letzten Rennwochenende in Zandvoort gelungen. In der Formel 1 wird das für ihn erheblich schwieriger...