Christian Vietoris: "Grundsätzlich bin ich bereit jede Entschuldigung anzunehmen, wenn sie ernst gemeint ist. Er hat ein riesen Grinsen auf dem Gesicht gehabt und tanzt da in der Box vor mir rum. Ganz ehrlich, das kann ich nicht ernst nehmen. Er ist erfahren genug, seinen Bremspunkt entsprechend zu wählen, dass er nicht den führenden Mercedes aus dem Rennen nimmt. Egal ob er einen Zweikampf mit anderen führt, er muss dafür sorgen, dass er den Bremspunkt trifft. Ich kann ja nix dafür, dass ich das Rennen anführe und in der ersten Kurve stehe. Wenn er in mich rein rast, hat das ja nichts mit Pech zu tun."

Robert Wickens: "Ich denke, er soll erwachsen werden und die Verantwortung übernehmen. Er wirft mit Anschuldigungen um sich, dass ich einen Fehler gemacht hätte, was lächerlich ist. Wir können uns dazu die Videos anschauen und dann gibt es keine Diskussion. Ich habe meine Linie verteidigt, habe nur einmal meine Linie geändert und er war auf einer Linie, auf der er die Kurve niemals bekommen hätte. Wenn er Christian nicht getroffen hätte, wäre er mit Sicherheit in der Absperrung am Ende von Kurve 1 gelandet. Er war viel zu schnell, er hätte die Kurve niemals bekommen. Ich sehe keine andere Möglichkeit die Situation zu betrachten. Er nimmt die zwei führenden Autos aus dem Rennen und sich selbst. Er hat mindestens eine Strafe verdient."

Mattias Ekström: "Vietoris war immer noch sehr sauer, aber da war das Adrenalin noch sehr hoch. Ich kann da schon mit leben. Es tut mir wirklich Leid für ihn, denn er hat bis zu dem Zeitpunkt ein super Rennen gefahren. Er war sehr schnell. Wenn man es übertreibt, dann fehlt einem ein halber Meter oder ein Meter und man sieht aus wie ein richtiger Doofmann, wenn man das macht. Der von hinten hat Verantwortung, daher nehm ich das schon auf meine Kappe, dass ich ihn getroffen habe."

Dieter Gass, Audi: "Für den Vietoris tut es mir unheimlich Leid, weil der konnte überhaupt nichts dazu. Der hat einfach Pech gehabt, dass er an der Stelle war, wo letztendlich Mattias und Robert angekommen sind. Was auch klar ist, dass es keine Absicht vom Mattias war, soweit sind wir uns da einig. Zum Manöver selbst: Wenn der Vietoris da nicht gewesen wäre, würden wir darüber gar nicht reden."

Maximilian Götz: "Ekström ist der, der - auf Deutsch gesagt - das Maul am weitesten aufreißt. Der muss sich jetzt auch mal ein bisschen zusammenreißen und drüber nachdenken, was er hinterm Lenkrad macht. Solche Nummern kamen letztes Jahr auch schon. So etwas erwartet man eigentlich nicht von Ekström. Er hat nicht viele solcher Aktionen - aber wenn, dann sind die nicht ohne."

Timo Scheider: "Ich hab´s beim Fahren gesehen auf der Großbildleinwand. Ich habe die Entstehung gesehen, wo sich Mattias neben Wickens gebremst hat. Das sah schon nach ‚Geht nicht gut´ aus. Er hat´ probiert, es war ein hartes Manöver. Es war natürlich hart, dass es den Renn- und Meisterschaftsführenden erwischt hat. Aber wenn du was Besonderes erreichen willst, musst du auch besonderes Risiko gehen. Da zu überholen ist an sich nichts Außergewöhnliches."

Bruno Spengler: "Die Kleinigkeit, die ich gesehen habe: Der Robert hat nicht viel Platz gemacht für Mattias. Mattias war schon innen. Dadurch haben sie sich berührt. Der Pechvogel war Vietoris, weil er schon in der Kurve war. Am Ende glaube ich, dass es ein Rennunfall war. Er kann nicht viel dafür. Wir wissen alle, dass Ekström nicht dumm ist."

Marco Wittmann: "Ich muss es mir wirklich nochmal anschauen. Ich hab es bisher nur einmal gesehen. Aber der Mattias ist einer, der gerne mit Kontakt überholt. Ich finde man kann auch ohne Kontakt überholen."