Trotz aller Schwierigkeiten, mit denen sich BMW in der DTM auseinandersetzen muss, ist ein Fahrer der stabile Fels in der Brandung: Marco Wittmann. 2014 wurde er Meister, im vergangenen Jahr beendete er die Saison als zweitbester Fahrer aus dem Lager der Münchner hinter Bruno Spengler. Und auch in diesem Jahr ist der 26-Jährige nach einem Drittel der Saison die Speerspitze der BMW-Fraktion. Mit drei Punkten Rückstand auf Robert Wickens belegt er aktuell Rang zwei in der Meisterschaft.

Am Norisring droht jedoch eine Vergrößerung des Abstandes, denn traditionell ist Mercedes auf dem Kurs in Nürnberg stark. Das weiß auch Wittmann selbst. "Der Norisring ist mit Sicherheit nicht unbedingt die beste BMW-Strecke. Das ist seit vielen Jahren eher Mercedes-Land. Aber wir kämpfen deshalb trotzdem", stellt Wittmann klar, als er Motorsport-Magazin.com einen Besuch abstattet.

Die Außenseiterrolle sei ähnlich wie am Lausitzring, doch beim letzten Lauf vor drei Wochen habe BMW durchaus überraschen können. "Am Samstag Platz vier, am Sonntag Platz sechs - das war ein gutes Ergebnis, obwohl uns die Strecke auch nicht so liegt", blickt Wittmann zurück. Ähnliches soll nun auch in Nürnberg gelingen. "Unser Ansporn ist es, auch nach dem Norisring-Wochenende viele Punkte mit nach Hause zu nehmen." Helfen soll dabei auch eine andere Herangehensweise besonders bei jenen Strecken, die nicht zu den Stärken der BMW zählen.

Marco Wittmann im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com, Foto: Motorsport-Magazin.com
Marco Wittmann im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com, Foto: Motorsport-Magazin.com

Norisring eine große Herausforderung

Wie auch seine Fahrerkollegen, schätzt Wittmann den besonderen Reiz des engen Stadtkurses in Nürnberg. "Die Herausforderung ist definitiv höher, weil du genau weißt, dass keine Fehler erlaubt sind. Du hast die Leitplanken links und rechts neben dir und da darfst du dir keinen Schnitzer erlauben. Ansonsten ist der Spiegle weg oder sogar mehr", erklärt er die Besonderheiten. Wittmann weiter: "Es muss alles passen. Man muss extrem starke Bremsmanöver an den Tag legen, mit den Bodenwellen. Im Nassen hast du auch schnell Aquaplaning. Also es ist schon tückisch. Aber es macht Spaß, genau diese Herausforderungen liebe ich."

Im Gegensatz zum Vorjahr, als es für Wittmann lange nicht nach Wunsch lief, steht für den Meister von 2014 in diesem Jahr bereits ein Sieg zu Buche, eingefahren am Red Bull Ring. "Es ist natürlich schön, mit einem relativ frühen Sieg im dritten Rennen in die Saison zu starten. Das gibt dir noch mehr Ansporn. Als Rennfahrer fährst du um Siege. Und wenn du einem Sieg lange hinterherfährst - so wie 2015 bei mir, als der Sieg erst in Zandvoort kam - so etwas erleichtert natürlich definitiv", gibt Wittmann Einblicke in seine Gefühlswelt.