Edoardo Mortara stand in der DTM in jüngster Vergangenheit vor allem für seine harte Gangart auf der Strecke im Zentrum der Aufmerksamkeit. Nach dem Rennen in Spielberg gab er sogar zu, sich zu einem Revanchefoul an Antonio Felix Da Costa hingerissen lassen zu haben. Beim Sonntagsrennen auf dem Lausitzring sorgte er erneut für Aufsehen, dieses Mal allerdings unfreiwillig und auch unverschuldet.

Das Hauptrennen der DTM auf dem Lausitzring befand sich schon fast in seiner Schlussphase. Doch als Mortara zu seinem späten Boxenstopp kam, sorgte er für die Schrecksekunde des Rennens. "Ich kam zu meinem Boxenstopp und Nico Müller ebenfalls. Es war also ein Doppel-Boxenstopp und das trainieren wir normalerweise sehr oft, ohne irgendwelche Probleme", so Mortara auf Nachfrage Motorsport-Magazin.com.

Mechaniker verursacht Unfall

Was war passiert? Als Mortara zu seiner Crew fuhr, erwischte er bei der Anfahrt einen Mechaniker von Müllers Mannschaft, deren Boxenplatz sich genau vor Mortaras befand. Der Mechaniker, der für das rechte Vorderrad von Müller verantwortlich war, wurde zu Boden gerissen und verlor seinen Schuh. "Ich denke, Nicos Crew war nicht wirklich bewusst, dass ich komme - und das ist schon ein Fehler. Der arme Mechaniker hat sich einfach in die falsche Richtung bewegt, als ich kam", fügte der Audi-Pilot an.

Tatsächlich war es so, dass der Mechaniker sich nicht an den vorgeschriebenen Ablauf hielt und an der falschen Stelle stand. Die Rennleitung kam nach der Untersuchung des Vorfalls zu dem gleichen Schluss. Mortara entging somit einer Strafe, stattdessen wurde gegen das Abt-Team von Nico Müller eine Verwarnung ausgesprochen.

Schuldgefühle bei Mortara

Obwohl Mortara keine Schuld traf und ihm niemand einen Vorwurf machte, hatte der Italiener nach dem Vorfall mit Schuldgefühlen zu kämpfen. "Natürlich fühlst du dich schlecht, denn du willst niemanden verletzen. Selbst wenn es nicht meine Schuld war, bin ich doch derjenige, der jemandem Schmerzen zugefügt hat", so Mortara .

Gerade nach dem bis dahin schon nicht erfolgreichen Wochenende, war der Zwischenfall für Mortara besonders belastend. "Sorry für das Wort, aber nach so einem Scheiß-Wochenende ist das einfach nur etwas, das es noch viel schlimmer macht", fügte er niedergeschlagen an.

Glück im Unglück

Während das Rennen weiterlief, wurde der Mechaniker zunächst medizinisch untersucht. Ergebnis: Keine Verletzungen an Oberkörper oder Wirbelsäule, dafür jedoch ein Bruch des rechten Fußes. "Ich habe natürlich versucht, ihm auszuweichen. Aber er hat sich immer weiter in meine Richtung bewegt und ich musste schließlich zum Boxenstopp kommen. Ich habe eingelenkt und ihn dann mit meinem Rad erwischt", so Mortara weiter.

Mortara zeigte sich nach diesem schwierigen Wochenende letztendlich erleichtert, dass der Mechaniker keine schwerwiegenden Verletzungen davongetragen hatte. "Ich denke, wir können von Glück reden, dass ich ihn nur mit dem Rad erwischt habe. Ich hätte ihn auch mit dem Splitter oder der Motorhaube treffen können, und das wäre noch schlimmer gewesen", sagte er abschließend gegenüber Motorsport-Magazin.com.