Seine Qualifikationsschwäche kann Mattias Ekström nicht von heute auf morgen aus der Welt schaffen, doch im Sonntagsrennen auf dem Lausitzring bewies der Schwede erneut seine überragende Rennpace. Vom neunten Startplatz ging er ins Rennen und fuhr wie schon auf dem Red Bull Ring im Spielberg einen sehr langen ersten Stint und kam erst als einer der Letzten zum Pflichtreifenwechsel. Diese Stragie zahlte sich erneut aus.

Von Startposition neun ging es für Ekström schon in der ersten Runde zwei Positionen nach vorne. Einen weiteren Platz erkämpfte er sich gegen Gary Paffett im zweiten Umlauf. Damit war der Vorwärtsdrang für den Schweden vorerst gestoppt. Allerdings mit gutem Grund. "Ich wusste, ich muss meine Reifen schonen, denn vorbeifahren ist brutal schwer", erklärte der Schwede.

Als dann die Kollegen nach und nach zwischen Runde 14 und 21 an die Box gingen, wurde der Audi-Pilot bis an die Spitze des Feldes vorgespült. Dort angekommen gab er dann richtig Gas. "Als alle in der Box gewesen sind, bin ich bis zum Stopp volle Lotte gefahren und das hat sich bezahlt gemacht", sagte der glückliche Zweitplatzierte.

Ekström stand zum zweiten Mal in dieser Saison auf dem Podium, Foto: Audi
Ekström stand zum zweiten Mal in dieser Saison auf dem Podium, Foto: Audi

Zwar kam er nach seinem Pflichtboxenstopp nur auf dem siebten Rang wieder heraus, doch die deutlich frischeren Reifen machten sich schnell bemerkbar. Zwei Plätze gewann er in seiner Outlap noch, weil Nico Müller und Edoardo Mortara noch eine Runde später als Ekström stoppten, doch dann ging die Aufholjagd des 37-Jährigen erst richtig los.

Erst musste Gary Paffett klein beigeben, dann ließ Jamie Green seinen Markenkollegen nach einem Fehler passieren. "Nach der Slowzone habe ich mich mit den kalten Bremsen vertan und bin in den Gummi-Abrieb gekommen. Dadurch hatte ich die letzten beiden Kurven überhaupt keinen Grip", erklärte Green. "Da Mattias (Ekström) sehr nah hinter mir war, habe ich ihn fahren lassen, denn ich dachte: 'wenn er an Wickens vorbeikommt, dann kann ich davon profitieren'." Green ging jedoch die Zeit aus, um sich den Kanadier noch zurecht zu legen. Ekström kam drei Runden vor Schluss noch auf den zweiten Platz vor.

"Wenn man eine gute Pace hat, kann man sich das erlauben", zog Ekström sein persönliches Fazit. Dabei sind es immer die längeren Rennen, in denen er seine Klasse zeigen kann. "Wenn man längere Rennen mit einem Pflichtboxenstopp fährt, dann ist der Reifenverschleiß am Ende eines Stints höher. Dann kommt die Erfahrung mehr zum tragen." Wenn man damit gut zurecht komme, würde das Rennen zudem auch noch mehr Spaß machen.

Gute Ausgangslage für die Meisterschaft

In der Fahrerwertung hat sich Mattias Ekström mit dem zweiten Podestplatz in dieser Saison auf den dritten Rang geschoben. Sein Rückstand auf Robert Wickens, der nach seinem dritten Platz die Führung übernommen hat, beträgt nur zwölf Punkte und die können in der aktuellen Saison schnell eingeholt sein. Daher verschwendet der schwedische DTM-Pilot noch keinen Gedanken an den Titel.