Der bayrische Autobauer BMW feiert seinen 100. Geburtstag. In dieser Zeit feierten die Münchner auch große Erfolge im Motorsport. In den 1980er Jahren dominierte BMW die DTM, die damals noch unter dem Namen "Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft" ausgetragen wurde, mit sieben Markentiteln nacheinander. Auch nach der Rückkehr 2012 konnte sich BMW sofort wieder in die Siegerlisten eintragen. Anlässlich des großen Jubiläums für BMW blickt Motorsport-Magazin.com auf ihre fünf berühmtesten Fahrer in der DTM.

1. Harald Grohs

Als die DTM 1984 ins Leben gerufen wurde, stieg auch BMW mit dem 635 CSi in die Serie ein. Neben zahlreichen Legenden wie Hans-Joachim Stuck oder Manfred Winkelhock kam auch Harald Grohs in den Genuss, dieses Fahrzeug pilotieren zu dürfen. Und Grohs zeigte gleich im ersten Rennen seine Fähigkeiten und gewann das Premieren-Rennen in Zolder. Auch beim nächsten Lauf in Hockenheim überquerte er als Erster die Ziellinie, doch ein zu großer Ventilhub brachte ihm eine Disqualifikation ein. Dennoch holte sich Grohs 1984 noch drei weitere Siege und sammelte mit vier Saisonerfolgen zusammen mit Ford-Pilot Manfred Trint die meisten in diesem Jahr ein.

Insgesamt fünf Rennen ohne Punkte erwiesen sich jedoch als zu viel für den Titel. Trotz zweier Streichresultate belegte Grohs nur Rang drei in der Fahrerwertung. Meister wurde mit Volker Strycek ebenfalls ein BMW-Pilot. Strycek blieb dabei gar ohne Saisonsieg, aber auch ohne Ausfall. Mit Ausnahme der Saison 1986 blieb Harald Grohs bis 1990 DTM-Pilot bei BMW und konnte noch drei weitere Siege einfahren. Zum DTM-Titel aber reichte es nie.

2. Johnny Cecotto

BMW mit seiner Mannschaft für die Tourenwagen-WM 1987, Foto: Sutton
BMW mit seiner Mannschaft für die Tourenwagen-WM 1987, Foto: Sutton

Im Jahr 1989 kam mit Johnny Cecotto ein weiterer ehemaliger Formel-1-Pilot zu BMW. Der Venezolaner bestritt 1983 und 1984 insgesamt 18 Rennen für Theodore und Toleman, holte jedoch nur einen Punkt. Bereits 1988 stieg Cecotto für Mercedes in die DTM ein und legte mit vier Siegen gleich ein tolles Debütjahr hin. Am Ende reichte es zu Gesamtrang sechs. Nach seinem Wechsel zu BMW knüpfte Cecotto an diese Leistung an und gewann zwei Rennen, vier weitere Male stand er auf dem Podest. Dass es am Ende nur zum siebten Gesamtplatz reichte, war auch dem Umstand geschuldet, dass Cecotto nicht alle Rennen bestritt.

Bis 1992 fuhr Cecotto für BMW in der DTM. Seine beste Saison legte er 1990 mit der Vizemeisterschaft hinter Hans-Joachim Stuck hin. Insgesamt gewann Cecotto in seiner DTM-Karriere 14 Rennen.

3. Roberto Ravaglia

Den dritten und letzten Titel in der alten DTM feierte BMW 1989 mit Roberto Ravaglia. Der Italiener gewann drei Rennen und holte sechs weitere Podestplätze. Ravaglia war nicht nur in der DTM erfolgreich. 1987 wurde er der erste Tourenwagen-Weltmeister der Geschichte, ein Jahr später siegte er bei den 24 Stunden von Spa. Ab 1990 dominierte er die Italienische Tourenwagen-Meisterschaft, ehe er 1995 auch noch bei den 24 Stunden vom Nürburgring triumphierte. Seine 285 Punkte aus der DTM-Saison 1989 bedeuteten Rekord in der ersten Ära der Serie. 1992 bestritt Ravaglia seine zweite komplette DTM-Saison und belegte in der Endabrechnung Rang sieben.

4. Bruno Spengler

Bruno SPengler im direkten Duell gegen Gary Paffett, Foto: DTM
Bruno SPengler im direkten Duell gegen Gary Paffett, Foto: DTM

Bruno Spengler ist bereits fester Bestandteil der BMW-Geschichte. Der Kanadier sicherte den Münchnern gleich beim Comeback in der DTM 2012 den Titel. In einem Herzschlagfinale gegen Gary Paffett behielt Spengler die Oberhand und siegte beim letzten Saisonrennen in Hockenheim. Es war der vierte Sieg in zehn Rennen, damit stellte er den BMW-internen Saisonrekord von Harald Grohs ein. Für Spengler war der Titel zudem eine Befreiung. In seinen sieben Jahren zuvor bei Mercedes wurde er zweimal Vizemeister und belegte zweimal Rang drei. Spengler konnte durch seinen Titel das Image des ewigen Zweiten ablegen. Mit aktuell 14 Siegen liegt Spengler bereits auf Rang neun der erfolgreichsten DTM-Fahrer.

5. Marco Wittmann

Zwei Jahre nach dem Spengler-Coup gewann BMW den bislang letzten DTM-Titel. Marco Wittmann, der erst sein zweites Jahr in der Serie bestritt, krönte sich dank vier Siegen zum bis dato jüngsten Champion in der Historie der DTM. Diesen Titel musste Wittmann jedoch inzwischen an Pascal Wehrlein abtreten. Für Wittmann war es nach starken Leistungen in diversen Formel-Nachwuchsserien der endgültige Durchbruch. 2015 beendete er die Saison auf Rang sechs und war hinter Bruno Spengler zweitbester BMW-Pilot.