Mercedes ist zurück: Nach zwei schwierigen Saisons meldete sich die erfolgreichste Marke in der Geschichte der DTM 2015 mit dem Fahrer- und dem Teamtitel an der Spitze zurück. In der kommenden Saison wollen die Stuttgarter ihre Titel verteidigen - wer dabei in den Cockpits sitzen wird, steht allerdings noch nicht fest.

Im Gegensatz zu den Konkurrenten Audi und BMW hat Mercedes seine Fahrermannschaft für die DTM-Saison 2016 noch nicht bekanntgegeben. Entsprechend viel wird in der Gerüchteküche über mögliche Zu- und Abgänge diskutiert. Motorsport-Magazin.com nimmt die Chancen des Mercedes-Achters von 2015 sowie potentieller Neuzugänge unter die Lupe.

Die Chancen der 2015er Mercedes-Piloten

Gary Paffett: Der Brite ist DER Routinier im Team von Mercedes-Benz und hat 2015 den DTM-Neueinsteiger ART GP in deren Rookie-Saison mit vollem Einsatz unterstützt. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Mercedes und Paffett 2016 getrennte Wege gehen - zumal Teamsponsor Euronics das Engagement Ende des vergangenen Jahres verlängert hat. Und in deren Fahrzeug sitzt seit dem Einstieg der Marke 2013 - genau: Gary Paffett.
Wahrscheinlichkeit: 95%

Paul Di Resta: Der Schotte hat sich seine Rückkehr in die DTM in der Saison 2014 sicherlich einfacher vorgestellt. 2015 konnte er sich allerdings deutlich steigern und war letztendlich hinter dem Meister Pascal Wehrlein der zweitbeste Mercedes-Pilot. Somit stehen die Chancen des Champions von 2010 durchaus gut, auch 2016 wieder in einem Mercedes Gas geben zu dürfen.
Wahrscheinlichkeit: 75%

Maximilian Götz: Nach anfänglichen Schwierigkeiten kam Götz gegen Ende der Saison immer besser in Fahrt. Der ehemalige GT3-Pilot aus dem AMG-Kundensportprogramm hat jedenfalls gezeigt, dass er auch ein DTM-Auto schnell fahren kann. Wir gehen deshalb davon aus, dass er zumindest in der Saison 2016 die Chance erhält, seine steigende Formkurve zu bestätigen.
Wahrscheinlichkeit: 70%

Robert Wickens: Viel Licht am Norisring, ansonsten verlief die Saison des Kanadiers eher im Schatten. Dass Wickens weiß, wie man ein Rennauto bewegen muss, ist unbestritten. Aber Konstanz und bessere Leistungen im Qualifying fehlten ihm in den vergangenen Jahren. Obwohl wir davon ausgehen, dass er 2016 wieder für die Marke mit dem Stern antreten wird, ist eine Leistungssteigerung bei Wickens auf jeden Fall nötig. Sonst könnte es 2017 eng werden.
Wahrscheinlichkeit: 60%

Daniel Juncadella: Ähnlich wie bei Robert Wickens ist das fahrerische Talent des Spaniers unbestritten. Allerdings muss auch bei Juncadella endlich einmal der Knoten platzen. Drei Jahre in der DTM ohne eine Podiumsplatzierung kann mittelfristig nicht der Anspruch sein - da hilft auch sein Sieg beim Mercedes-Saisonabschluss-Event Stars & Cars nicht.
Wahrscheinlichkeit: 55%

Pascal Wehrlein: Formel 1 oder DTM - das ist die Frage, die seit Wochen über der Zukunft von Pascal Wehrlein schwebt. Sowohl Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff als auch Wehrlein beziffern die Chancen auf ein Formel-1-Cockpit auf 50 Prozent. Daher bleiben auch wir bei 50%, dass wir Wehrlein in diesem Jahr wieder in der DTM sehen werden.
Wahrscheinlichkeit: 50%

Christian Vietoris: 2013 und 2014 war Vietoris in den schlechten DTM-Jahren von Mercedes jeweils bester Stern-Fahrer. Keine einzige Punkteplatzierung in den letzten acht Rennen der vergangenen Saison sprechen allerdings eine deutliche Sprache. Für Vietoris könnte die Luft dünn werden.
Wahrscheinlichkeit: 45%

Lucas Auer: Es könnte eng für den jungen Österreicher werden. Zwar ließ er mit einer Pole Position und Rang sechs am Nürburgring kurz aufhorchen. Aber Gesamtrang 23 ist sicher keine besonders gute Ausgangsposition für die Verhandlungen 2016. Fraglich ist jedoch, ob Mercedes Auer nach nur einem Jahr gehen lässt, oder er nicht doch eine zweite Chance auf ein besseres Abschneiden erhält.
Wahrscheinlichkeit: 40%

Neuzugänge: Wer hat die besten Chancen?

Des einen Leid ist bekanntlich des anderen Freud: Sollten einige Fahrer aus der Mercedes-Mannschaft von 2015 in diesem Jahr nicht mehr in ihr Cockpit zurückkehren dürfen, müssen die Stuttgarter natürlich für Ersatz sorgen. Motorsport-Magazin.com hat bereits kürzlich die Chancen der möglichen Kandidaten in einem ausführlichen Artikel erörtert:

Bei den möglichen Neuzugängen ist allen voran der Franzose Esteban Ocon zu nennen, der bereits 2015 als Ersatzfahrer für Mercedes testen durfte. Beim Finale in Hockenheim sprang er sogar im Freitags-Training für den erkrankten Daniel Juncadella ein.

Weitere Alternativen könnten jene Piloten darstellen, die im vergangenen Dezember für Mercedes am Young Driver Test in Jerez teilnehmen durften. Darunter waren unter anderem der ehemalige McLaren Formel-1-Pilot Kevin Magnussen und Macau GT Cup-Sieger Maro Engel. Hinzukommen die deutschen Talente Marvin Kirchhöfer, Sebastian Asch und Luca Ludwig.