Am Rande des Mercedes-Saisonabschlusses "Stars & Cars" sprach DTM-Leiter Ulrich Fritz nicht nur über Champion Pascal Wehrlein, sondern blickte auch zurück auf die Debütsaison seiner beiden Rookies Lucas Auer und Maximilian Götz. Nach einem Lehrjahr belegten die beiden die Ränge 22 und 23 in der Gesamtwertung. Für Fritz kein Problem.

"Wer die DTM kennt und sieht, der weiß, wie extrem eng es zugeht. Ich glaube, dass jeder Rookie, der da neu einsteigt, am Anfang sein Lehrgeld bezahlen muss", hielt er fest. Wie schwierig der Umstieg auch für einen erfahrenen Piloten sein kann, zeigte sich Fritz beim Saisonauftakt in Hockenheim, als sich der im GT3-Sport erfolgreiche Götz perplex zeigte. "Ich kann mich da sehr gut an den Max erinnern, der nach seinem ersten Rennen in Hockenheim zu mir kam und sagte 'Uli, ich glaub die spinnen alle.' Das war wirklich so ein Moment, wo ich dachte 'Ok, das ist definitiv ein anderer Sport als das, was er davor gemacht hat'", erinnert sich Fritz zurück.

Ein anderes Beispiel ist Lucas Auer. Der junge Österreicher kam aus der Formel-3-EM in die DTM. "Das ist ja noch weniger Kontaktsport als es in der DTM passiert. Ich denke sie haben sich beide gut geschlagen und wir haben über das Jahr bei beiden definitiv einen Aufwärtstrend gesehen", zeigt sich Fritz zufrieden. "Lucas mit seiner Pole Position am Nürburgring. Maxi mit seinen wirklich konstanten Leistungen im Rennen. Von daher denke ich, war es ein wirklich gutes Einstiegsjahr."

Gerad ezum Saisonende hin steigerte sich Maximilian Götz enorm, Foto: Gruppe C GmbH
Gerad ezum Saisonende hin steigerte sich Maximilian Götz enorm, Foto: Gruppe C GmbH

Götz selbst bestätigt Anpassungsprobleme zu Saisonbeginn. "Am Anfang war es wirklich schwer. Nicht nur für mich, sondern auch für Lucas, der ja auch Rookie war bei Mercedes-Benz AMG. Wir haben uns da am Anfang schon schwer getan gegen die alten Haudegen da anzutreten. In der DTM geht es ja wirklich ums letzte Hundertstel - und das muss man in der DTM herausarbeiten. Aber wir hatten nur zwei Testtage vor der Saison", beschreibt er die Schwierigkeit.

Umso zufriedener ist er mit seiner persönlichen Entwicklung während des Jahres und mit dem gezeigten Aufwärtstrend. "Am Nürburgring ist für mich persönlich der Knoten geplatzt. Wir konnten dann echt gute Ergebnisse einfahren und ein bisschen nach Strategie fahren; keinen Fehler machen, ins Ziel zu kommen. Das war für mich ganz wichtig", so Götz. Den Schwung möchte er nun mit in das nächste Jahr nehmen.

GT3 als gute Basis

Seine GT3-Zeit unter andrem im ADAC GT Masters habe ihm vor dem Beginn seiner DTM-Laufbahn jedoch maßgeblich geholfen. "Wir fahren im GT3-Bereich sehr viele Rennen, sehr harte Tür-an-Tür-Renne. Da geht es wirklich zur Sache. Und die letzten zwei, drei Jahre ist der GT3-Bereich wirklich sehr, sehr spannend geworden", blickt er auf die prominenten Namen. "Es gab jetzt auch das Weltfinale, wo auch DTM-Fahrer am Start waren. Und ein GT3-Fahrer hat sie geschlagen - der Maro Engel. Das sind Spezialisten in den Autos", gibt er zu Bedenken.

Das A und O seien die Duelle, die Zweikämpfe gewesen. "Wenn man da jahrelang fährt, dann ist man in dem Bereich sehr, sehr gut unterwegs. Das macht für uns Fahrer aus, Tür an Tür zu fahren. Harte Duelle, aber faire Duelle", erklärt Götz.