Pascal Wehrlein bleibt auf Titelkurs. Auch im zweiten Lauf am Rennwochenende in Oschersleben fuhr der 20-Jährige erneut als bester Mercedes-Pilot auf Rang fünf. Den Sieg holte sich unterdessen BMW-Pilot Tom Blomqvist, vor seinen Markenkollegen Augusto Farfus, Marco Wittmann und Antonio Felix da Costa. Wehrlein baut damit seinen Vorsprung in der Gesamttabelle der Deutschen Tourenwagenserie vier Rennen vor Schluss weiter aus.

Kein Speed

Von Rang drei gestartet verlor Wehrlein gleich zu Beginn zwei Plätze an Wittmann und Da Costa. "Mein Start war bis zur ersten Kurve okay. Dann war ich auf der Außenbahn und wenn ich die Tür nicht offen gelassen hätte, hätte man mich umgedreht", erklärt der Mercedes-Pilot. "Deswegen habe ich dort noch eine Position verloren." Das wollte Wehrlein aber nicht auf sich sitzen lassen und lieferte sich danach ein rundenlanges Duell mit Da Costa. Die Angriffe blieben jedoch erfolglos. "Ich hatte mir mehr ausgerechnet, der Speed war aber nicht da", so die Erklärung des Deutschen.

Nach dem Boxenstopp wollte Martin Tomczyk dem 20-Jährigen gefährlich werden, doch der BMW-Pilot erhielt eine Durchfahrtsstrafe wegen Unsafe Release und verlor damit schnell wieder den Anschluss auf Wehrlein. So konnte der Mercedes-Pilot seine Position ohne weitere Probleme ins Ziel fahren. "Grundsätzlich hatte ich gedacht, dass wir vielleicht ein bisschen stärker sein würden im Rennen. Aber am Ende reichte es nur zu Platz fünf", zieht der 20-Jährige Resümee. Mercedes-Boss Ulrich Fritz zeigt sich trotz Rang fünf zufrieden. "Pascal wollte kein Risiko eingehen, denn die Punkte für Meisterschaft waren wichtig" so der Mercedes-Teamchef am Sonntag. "Ich glaube, das ist der richtige Ansatz gewesen."

Wehrlein nimmt jedocheine Strafe aus Oschersleben mit. 1.000 Euro wurden dem Deutschen am Sonntag aufgebrummt, da man vergessen hatte sein Boxenstopplicht nach dem Reifenwechsel einzuschalten. "Anscheinend hatte der Mechaniker das vergessen", rätselte der Deutsche danach. Per Funk bekam der Meisterschafts-Leader noch während des Rennes die Aufforderung es selbstständig zu aktivieren. "Ich wusste aber nicht wo der Knopf ist", so Wehrlein. "Deshalb bin ich dann mit blauem Licht am Dach rumgefahren."

Pascal Wehrlein hat in Oschersleben seine Meisterschaftsführung zurück erobert, Foto: DTM
Pascal Wehrlein hat in Oschersleben seine Meisterschaftsführung zurück erobert, Foto: DTM

Führung ausgebaut

Mit zwei Mal zehn Punkten in Lauf 13 und 14 ist Wehrlein an diesem Wochenende aber dennoch Punktesieger unter den Meisterschaftsanwärtern. "Mit einem Blick auf die Gesamtwertung kann ich natürlich zufrieden sein", so sein Statement zur Sonntags-Ausbeute in Oschersleben. Denn Meisterschaftsrivale Mattias Ekström blieb nach Rang 14 am Samstag auch mit seinem elften Platz am Sonntag ohne Punkte.

Ausruhen will sich Wehrlein nun aber nicht. "Es sind immer noch vier Rennen und es kann viel passieren", weiß er. Am Nürburgring möchte der Mercedes-Pilot seine Führung weiter ausbauen. "Dieses Mal reise ich erstmals mit Meisterschaftsführung an. Ich werde natürlich versuchen mein Bestmögliches zu geben und ich bin mir sicher mein ganzes Team ist jetzt in so einer Motivation drinnen, dass wir das Ding einfach nur nach Hause bringen wollen."

Wehrlein hat nun mit 140 Punkten 14 Zähler Vorsprung auf Rivale Mattias Ekström. Edoardo Mortara bleibt unterdessen auf dem dritten Platz mit 110 Punkten, gefolgt von Jamie Green mit 107 Zählern.