Nach einem durchwachsenen DTM-Wochenende in Moskau, wo Pascal Wehrlein zwar Rennen 1 gewinnen konnte, die Breite aber fehlte, will Mercedes in Oschersleben wieder glänzen. Alle Augen werden dabei wieder auf Wehrlein gerichtet sein, der den Titel in Oschersleben zwar nicht gewinnen, aber bei miserablem Verlauf bereits verlieren kann. Hoffnung macht das letzte Jahr, als die Stuttgarter in der Börde siegen konnten.

Das Team: In Moskau lief es nicht wirklich rund für Mercedes. Drei Autos unter den Top 10 am Samstag, nur zwei am Sonntag. Daran konnten auch der Sieg und die zwischenzeitliche Übernahme der Gesamtführung durch Pascal Wehrlein nichts ändern, zumal der 20-Jährige die Spitzenposition bereits am Sonntag wieder abgeben musste. In Oschersleben gilt es, als Team zu überzeugen und Pascal Wehrlein vor dem letzten Rennwochenende des Jahres womöglich an die Tabellenspitze zurückzubringen. Alle anderen Sternenfahrer spielen in der Gesamtwertung keine Rolle mehr.

Wer unterstützt Wehrlein?

Die Fahrer: Wie bereits erwähnt, ist Pascal Wehrlein die Speerspitze der Mercedes-Armada. Doch seine bisherige Bilanz in Oschersleben ist ernüchternd. 2013 wurde er nur Elfter, im vergangenen Jahr schied er aus. Doch das raubt ihm nicht seine Zuversicht. "In den Wintertests kam ich sehr gut auf der Strecke zurecht und bin die Bestzeit gefahren. Hoffentlich kann ich das Samstag und Sonntag wiederholen", so Wehrlein.

Für Pascal Wehrlein geht nun der Titelkampf los, Foto: Mercedes-Benz
Für Pascal Wehrlein geht nun der Titelkampf los, Foto: Mercedes-Benz

Ein weiterer Hoffnungsträger bei Mercedes könnte Vorjahressieger Christian Vietoris sein. Doch nach einem punktelosen Wochenende in Moskau reist er nicht gerade mit Hochgefühlen an. "Ich hoffe natürlich, dass ich ein ähnlich gutes Resultat wie im Vorjahr erzielen kann und wieder hoch punkte", so Vietoris, für den es auch darum geht, verlorenen Boden in der Meisterschaft gutzumachen. "Nachdem ich in der Meisterschaft von Rang 5 auf 10 abgefallen bin, will ich Oschersleben nutzen, um in der Tabelle wieder nach oben zu kommen", ergänzt er daher.

Gute Punkte holte an den vergangenen beiden Wochenenden auch Gary Paffett. Er kennt die Strecke in Oschersleben gut und freut sich auf das Rennen. "Ich komme gerne nach Oschersleben. Ich war dort schon erfolgreich und habe auf dieser Strecke 2001 mein erstes Rennen in der deutschen Formel 3 gewonnen", erinnert er sich. Er verweist auf die Besonderheiten der Strecke: "Es gibt viele Bodenwellen und hohe Kerbs. Die Strecke setzt dem Fahrzeug und dem Fahrer sehr zu. Zudem ist sie sehr eng und winklig. Deshalb ist das Überholen dort recht schwierig."

Das Auto: Die Mercedes-Akteure verweisen einhellig darauf, dass beim Wintertest in Oschersleben der Durchbruch gelungen ist und das Auto seitdem stark verbessert wurde. Entsprechend offensiv geht man die Sache an. "Wenn wir das Auto richtig abstimmen, haben wir die Chance, um den Sieg mitzukämpfen", ist sich Gary Paffett sicher. Keine große Rolle im Fernduell zwischen Mattias Ekström und Pascal Wehrlein sollten die Performance-Gewichte spielen. Der Schwede hat "nur" 7,5 Kilogramm mehr an Bord als sein Konkurrent.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Der Titelkampf spitzt sich zu. In Oschersleben kann es bereits mehr als nur eine Tendenz geben. Pascal Wehrlein muss sich in der Gesamtwertung gleich gegen eine ganze Reihe von Audis verteidigen, in der Magdeburger Börde könnte er jedoch Unterstützung von seinen Teamkollegen bekommen. Mercedes liegt die Strecke in Oschersleben, bei den Wintertestfahrten gelang den Stuttgartern der Durchbruch bei der Verbesserung des Autos. Die Ausgangsposition verspricht Spannung. (Chris Lugert)