Seit eineinhalb Jahrzehnten starten Sie in den Farben von Red Bull. Warum hat es erst jetzt mit dem ersten Sieg auf Ihrer "Heimstrecke" geklappt?
"Es ist wirklich seltsam, dass es hier so lange gedauert hat. Irgendwie hat es der Renngott hier nie gut mit mir gemeint: Mal habe ich im Qualifying keine perfekte Runde geschafft, mal ist im Rennen etwas vorgefallen, einmal bin ich sogar in der Boxeneinfahrt rausgerutscht. Ich habe mich hier schon immer wohlgefühlt, aber nie alles auf den Punkt gebracht. Vielleicht habe ich mir auch zu viel Druck gemacht. Das war dieses Jahr anders – vielleicht war es also ein Sieg der Gelassenheit."

Mattias Ekström ist der König des Red Bull Rings, Foto: Audi
Mattias Ekström ist der König des Red Bull Rings, Foto: Audi

Wie groß war die Freude, nach knapp dreieinhalb Jahren wieder eine Pole-Position zu holen?
"Es war ja am Sonntag eigentlich kein richtiges Qualifying, sondern mehr ein Longrun bei Regen, der mal stärker und mal schwächer war. Diese gemischten Bedingungen liegen mir einfach, es macht riesigen Spaß, dann mit dem RS 5 DTM ans Limit zu gehen. Ich habe Runde für Runde verschiedene Linien ausprobiert und dann in den letzten Minuten alles auf eine Karte gesetzt."

Nach dem Wochenende folgen Testfahrten in Spielberg und am nächsten Wochenende der Rallycross-WM-Lauf in Kanada. Mögen Sie Stress?
"Das ist doch kein Stress, sondern aktive Erholung. Ich genieße es, wenn ich viel zu tun habe. Hier in Spielberg war meine Lebensgefährtin Heidi dabei – einmal ohne unsere beiden Kinder, also fast wie ein kleiner Romantikurlaub. Das ist gut für die Seele und gibt mir viel Gelassenheit. Und so lässt sich offenbar einiges erreichen."