Nach dem Höhenflug in Zandvoort, landet BMW nicht gerade sanft in Spielberg. Beim neunten Saisonlauf auf dem Red Bull Ring fuhr Augusto Farfus als bester BMW-Pilot auf Rang sechs, Vorjahressieger Marco Wittmann schaffte es immerhin noch auf Platz neun. Das Podium teilt sich hingegen Audi mit Edoardo Mortara auf Rang eins und Mercedes mit Pascal Wehrlein und Paul Di Resta auf Position zwei und drei.

Statistik versprach mehr

Ein Vierfach-Triumph in Spielberg im letzten Jahr und ein siebenfach-Erfolg in der letzten Runde in Zandvoort, inklusive zwei Pole-Positions und zwei Rennsiegen: Nicht die schlechtesten Voraussetzungen für ein Rennwochenende.

Doch die schöne Statistik brachte BMW letztendlich nicht mehr als Platz sechs für Farfus und Rang neun für Wittmann. "Zufrieden kann man mit dem Ergebnis natürlich nicht sein", erklärt auch BMW-Motorsport-Direktor Jens Marquardt gegenüber Motorsport-Magazin.com . "Wobei man aber sagen muss, mit der Startposition war das so okay, wie wir es erreichen konnten."

2014 holte sich Marco Wittmann auf dem Red Bull Ring den Sieg, Foto: BMW AG
2014 holte sich Marco Wittmann auf dem Red Bull Ring den Sieg, Foto: BMW AG

Training und Qualifying ohne Bestzeit

Die Ausgangslange war in der Tat schlechter als erhofft. Bereits in den beiden Trainingssessions konnte BMW Mercedes und Audi nur hinterherfahren. Einzig Titelverteidiger Wittmann gelang im Training der Sprung in die Top-10.

Auch im Qualifying präsentierten sich die Münchner nicht besser. Mit Platz fünf für Farfus war erneut nur ein BMW-Pilot unter den schnellsten Zehn vertreten. Wittman musste sogar von Rang zwölf in den ersten Lauf am Samstag starten. "Wir hatten einige Probleme im Qualifying", erklärte der 25-Jährige vor dem Start.

Farfus in letzter Sekunde eingeholt

Während die Spitze um Mortara, Wehrlein und Di Resta nach dem Start schnell davon zog, befanden sich sowohl Farfus als auch Wittmann die gesamte Renndistanz über im kampfstarken Mittelfeld. Der Brasilianer, der von Rang fünf aus losgefahren war, versuchte bewusst hinter Mercedes-Pilot Christian Vietoris zu bleiben. "Ich wollte niemanden jagen, denn wenn ich gegen Vietoris gekämpft hätte, dann hätte man mich von hinten angegriffen", so der Brasilianer.

Seinen Plan hätte der BMW-Pilot auch fast bis ins Ziel umsetzen können, doch Mattias Ekström versuchte immer wieder an den Brasilianer aufzuschließen. Was ihm in der letzten Runde auch gelang. "Als ich ihn von hinten kommen sah, wusste ich, dass er mich einholt. Und das hat er auch getan", so Farfus. "Das ist okay, das gehört zum Rennfahren dazu", erklärt der 31-Jährige gegenüber Motorsport-Magazin.com .

In letzter Sekunde holte sich Mattias Ekström Rang fünf, Foto: BMW AG
In letzter Sekunde holte sich Mattias Ekström Rang fünf, Foto: BMW AG

Wittmann hart umkämpft im Mittelfeld

Ganz anders erging es hingegen Markenkollege Wittmann. Er lieferte sich bewusst ein Rennen voller Zweikämpfe. "Der Start und die erste Runde war ziemlich gut für mich - da habe ich ein paar Positionen gut gemacht", so der Deutsche, der sich in kürzester Zeit von Rang zwölf bis auf Platz sieben vorkämpfen konnte. "Ich habe Wickens überholt, und dann auch noch Paffett, ich war eigentlich am Anfang doch recht optimistisch", gibt der Deutsche zu.

Doch Rang sieben konnte der 25-Jährige nicht verteidigen. Audi-Pilot Mike Rockenfeller und Gary Paffet schnappten sich Wittmann, Robert Wickens musste sein Auto hingegen abstellen. "Ich hatte ein relativ starkes Auto im Rennen, aber leider nicht ganz so stark auf der Bremse, das war dann eigentlich der Hauptgrund warum es dann wieder einen Schritt zurück ging, und ich zwei Positionen wieder hergeben musste", erklärt der Vorjahressieger Motorsport-Magazin.com seine Endposition. "Immerhin zwei Punkte, das war eigentlich das Minimalziel, also Punkte einzufahren. Aber es ist ernüchternd."

Auch die restlichen BMW-Piloten zeigten keine Glanzleistung auf dem Red Bull Ring. António Félix da Costa sicherte sich Platz 13, gefolgt von Maxime Martin und Bruno Spengler auf Position 14 und 15. Tom Blomqvist und Timo Glock mussten sich mit Rang 17 und 19 begnügen. Während Martin Tomczyk bereits in Runde elf seinen BMW abstellen musste. "In den ersten drei Kurven nach dem Start wurde ich drei Mal berührt. Mein Splitter wurde beschädigt. Das hat mich mein Rennen gekostet", so der Deutsche nach dem Rennen.

Marco Wittmann lieferte sich im Mittelfeld einige Zweikämpfe, Foto: DTM
Marco Wittmann lieferte sich im Mittelfeld einige Zweikämpfe, Foto: DTM

Halbzeit in der Meisterschaft

Zur Halbzeit ist Bruno Spengler mit Platz sieben und 52 Punkten in der Meisterschaftstabelle der beste BMW-Pilot, vor Marco Wittmann auf Rang acht (51), António Félix da Costa (43) auf Position neun und Augusto Farfus (43) auf der Zehn. Neuer Tabellenführender ist nach dem heutigen Lauf Mercedes-Fahrer Pascal Wehrlein mit 94 Punkten.