Spätestens in Zandvoort sollte der wahre Unterschied aufgefallen sein, den die Zusatzgewichte in der DTM machen. Dabei lief das Rennen an der Spitze zwar schnell, aber ereignisarm ab. BMW fuhr am Samstag einen Siebenfacherfolg ein und belegte am Sonntag zumindest noch die ersten fünf Plätze.

Im vergangenen Jahr siegte Marco Wittmann in Spielberg, Foto: BMW AG
Im vergangenen Jahr siegte Marco Wittmann in Spielberg, Foto: BMW AG

In Spielberg wird BMW nicht mehr so dominant sein, auch wenn der Kurs in den letzten Jahren den bayrischen Boliden entgegen kam, da der Gewichtsvorteil nicht mehr so groß ist. "Trotz der zuletzt sehr guten Ergebnisse bleiben wir realistisch: Das Pendel kann in Österreich schon wieder in die andere Richtung ausschlagen, unsere Konkurrenz ist stark", erklärte Jens Marquardt.

Seit der Rückkehr der DTM nach Spielberg, gewannen vier verschiedene Fahrer auf dem Red Bull Ring. Edoardo Mortara und Martin Tomczyk im Audi sowie Marco Wittmann und Bruno Spengler im BMW. Jetzt will Mercedes seinen ersten Sieg auf der wiedereröffneten Strecke in der Steiermark feiern, nachdem im vergangenen Jahr Robert Wickens in aussichtsreicher Position disqualifiziert wurde.

"Ich habe das Gefühl, dass ich nach dem vergangenen Jahr noch eine offene Rechnung mit Spielberg habe. Im letzten Jahr stand ich auf der Pole Position. Daher habe ich hohe Erwartungen und will an diesem Wochenende zwei starke Ergebnisse einfahren", sagte der Kanadier. Ähnlich sieht es sein Markenkollege Pascal Wehrlein: "Durch meinen Rennausfall im letzten Jahr habe ich allerdings noch eine Rechnung mit Spielberg offen und freue mich schon sehr, endlich wieder im Auto zu sitzen."

BMW-Piloten nach Topergebnis in Zandvoort hochmotiviert

"Ich bin optimistisch, dass es in Spielberg gut für uns laufen wird, nachdem wir in Zandvoort solch ein fantastisches Ergebnis erzielen konnten. Das gibt natürlich Aufwind für das nächste DTM-Wochenende", kommentierte Tom Blomqvist das Rennen in Spielberg. Er fährt gerne dort und hofft, dass BMW erneut gute Ergebnisse holt.

Wittmann hofft indes, das Tief seiner 2015er-Saison überwunden zu haben: "Spielberg verbinde ich immer mit guten Erinnerungen. In den vergangenen beiden DTM-Rennen konnte ich dort den ersten bzw. den zweiten Platz feiern. Das lässt sich schon fast nicht mehr toppen. Deshalb ist die Vorfreude auf das Rennwochenende in Spielberg besonders groß. Natürlich hoffe ich, dass wir in Österreich wieder erfolgreich sind."

Zusatzgewichte in der Kritik

"Für unseren Partner Red Bull wäre es natürlich toll, wenn ich ausgerechnet am Red Bull Ring die Führung übernehmen könnte", meint Mattias Ekström. Wegen der Zusatzgewichte wird das jedoch schwierig. Sein Auto ist das schwerste im Feld, weshalb seine Meinung zu den Gewichten entsprechend extrem ausfällt: "Ich hätte nichts dagegen, die Regel komplett abzuschaffen." Er verweist darauf, dass es in den Jahren zuvor auch ohne Gewichte funktioniert habe.

Sein Markenkollege Jamie Green muss nicht ganz so viel Gewicht mitnehmen und visiert daher das verpasste Ergebnis des vergangenen Jahres an. Weil er eine Runde zu spät in die Box kam, wurde er mit einer Durchfahrtsstrafe belegt, was ihn aus dem Kampf um die Spitze warf. "Das war natürlich ärgerlich, aber es hat mir gezeigt, dass wir auf dem Red Bull Ring schnell sein können", so der Brite.