Das zweite DTM-Rennen in Zandvoort hatte viele harte Duelle und Zweikämpfe zu bieten. Edoardo Mortara schickte Daniel Juncadella in die Wiese, während sich Martin Tomczyk die Motorhaube am Audi von Miguel Molina beschädigte. Auch DTM-Champion Marco Wittmann hatte eine unliebsame Begegnung mit Lucas Auer. Der BMW-Pilot drehte den Österreicher um und schickte ihn ins Kiesbett.

"Ein gewisser Herr Auer war nicht nur eine Blockade für mich, sondern auch für andere", schimpfte Wittmann nach dem Rennen in Zandvoort gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Der soll noch mal in die Fahrschule gehen. Wir haben in der DTM viele professionelle, hart aber fair kämpfende Fahrer." Für das Verhalten von Lucas Auer hatte er allerdings kein Verständnis. "Wenn jemand mit allen Reifen rumrutscht und alle Türen zuknallt ..."

"Ich war auf der Innenseite und er kommt von außen und knallt die Tür zu", schildert Wittmann die Situation aus seiner Sicht. "Es war Glück, dass ich mich nicht gedreht habe. Er hat sich dann weggedreht. Für mich unverständlich." Dabei war Wittmann nicht der einzige BMW-Pilot, der von Auer behindert wurde. "Er hatte es in der Runde vorher mit Augusto und Bruno ähnlich gemacht, das war auch schon brenzlig", war Wittmann sauer. "Ich weiß nicht, was das soll."

Juncadella vs. Mortara: Glück im Unglück

Auch Edoardo Mortara und Daniel Juncadella gerieten kurz vor dem Ende des Rennens aneinander. Der Mercedes-Pilot rutschte durch die Wiese und hob auf einer Bodenwelle spektakulär ab. "Manche Fahrer können nur berühren und nicht richtig kämpfen", schimpfte Juncadella. "Das ist schon viele Male bei Mortara passiert. Er wollte mich nur berühren und ich habe das Auto verloren."

Juncadella klagte anschließend über Rückenschmerzen und ließ sich im Anschluss an das Rennen ärztlich untersuchen. Edoardo Mortara wies jede Schuld von sich. "Ich habe versucht so weit wie möglich links zu fahren, doch mir ging der Platz aus und der Kerb hat dafür gesorgt, dass ich in sein Auto gesprungen bin", schildert der Audi-Pilot den Vorfall. "Wir hatten dann gleichzeitig Glück und Pech, denn es hätte ein größeres Problem werden können."

"Als ich gesehen habe, dass er rutscht, habe ich mir leichte Sorgen um ihn gemacht, denn die Geschwindigkeit dort ist hoch und es hätte ein ziemlich heftiger Unfall werden können", sagte Mortara im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Wir kamen an der denkbar schlechtesten Stelle nebeneinander. Als Fahrer mag man eine solche Situation nicht, denn man sieht es kommen." Beide Piloten mussten das Rennen wenig später beenden.

Schockmoment für Mortara

"Es gab viele Kontakte und ich denke, dass es sehr spektakulär war", sagte Mortara über den sonstigen Verlauf des Rennens. "Überall war es langweilig, aber dann kam die Kampfgruppe zusammen und alle haben sich gefreut." Allerdings gab es auch ein paar Situationen, die dem Italiener nicht gefielen. "Zum Beispiel auf der Start-Ziel-Geraden, als Tomczyk plötzlich langsamer wurde", so Mortara. "Das war einer der furchteinflößesten Momente, die ich je hatte, denn ich war eines der Autos, die ihn nicht sehen konnten und wir waren mit dem offenen DRS am Ende der Geraden sehr schnell unterwegs."

"Durch das DRS hat man nicht viel Abtrieb. Ich sprach über Funk mit meinem Ingenieur und schaute auf der Anzeige nach meinem Reifendruck", berichtete Mortara. "Als ich hoch schaute war es fast schon zu spät, ich musste hart nach links lenken, denn er fuhr mitten auf der Strecke und wir fuhren links und rechts vorbei. Das hätte ein großes Desaster werden können ..."