Nach dem Vierfach-Sieg von Mercedes beim ersten DTM-Lauf am Norisring war nicht gerade Euphorie angesagt bei BMW. Andererseits ließ auch niemand den Kopf hängen. Das Ergebnis mit den Plätzen 5, 6, 8, 9, 12 und 13 wurde offensichtlich als ordentlich bis gut betrachtet. In dieser Saison, die immerhin direkt auf den Titelgewinn für BMW-Fahrer Marco Wittmann folgt, gab es bislang keinen Podestplatz für den Hersteller. Ob der Samstag in Nürnberg insofern ein Schritt nach vorne ist, wollten weder Fahrer noch Verantwortliche sagen. Zu speziell ist der Norisring.

"Wir waren heute zuerst nicht mit der Pace von Mercedes unterwegs und was die da am Anfang herausgefahren haben, konnten wir am Ende nicht mehr komplett gut machen. Schade, aber wenn man die Gesamtheit betrachtet, auch die Rundenzeiten, sind wir alle in einem guten Mix gewesen", sagte BMW-Motorsportchef Jens Marquardt.

Bruno Spengler pflichtete seinem Chef bei: "Wir waren im Rennen wirklich gut. Und obwohl Mercedes am Ende die frischeren Reifen hatte, war ich schneller." Aber kann dies als Beginn einer Entwicklung gesehen werden, in deren Verlauf BMW noch in dieser DTM-Saison Podestplätze oder gar Siege einfahren kann?

Marquardt gab seinen Fahrern die Sprachregelung vor: "Der Norisring hat seine eigenen Gesetze. Wir wissen, dass das hier eine spezielle Charakteristik ist. Aber es ist klar, sobald dann Zandvoort oder andere Strecken gefragt sind, ist dann wieder normaleres Setup und dann werden wir sehen, dass wir das Momentum mitnehmen und uns Schritt für Schritt weiter verbessern.

Farfus hat die Sprachregelung verstanden

Augusto Farfus hatte offenbar verstanden und antwortete Motorsport-Magazin.com auf die Frage, ob dies denn nun der Schritt vorwärts gewesen sei: "Das ist zu früh, da müssen wir noch warten. Es ist eine sehr spezielle Strecke, es sind besondere Bedingungen. Ich glaube an die Jungs, wir haben in den letzten drei Jahren gewonnen, daher gibt es keinen Grund, warum wir nicht zurückkommen sollten."

Bei der Reifenstrategie immerhin konnte sich heute jeder als Gewinner fühlen, also auch BMW. Zwar siegte der mit Slicks gestartete Mercedes-Fahrer Pascal Wehrlein. Doch wer mit Regenreifen losfuhr und dann den richtigen Zeitpunkt für den Stopp zum Wechsel fand, war ebenfalls noch gut dabei.

Insofern zeigten sich die BMW-Piloten hier zufrieden, egal, womit sie gestartet waren. "Ich glaube, die richtige Entscheidung war wirklich, mit Regenreifen zu starten und dann auf Slicks zu wechseln", sagte Martin Tomczyk Motorsport-Magazin.com. Und Bruno Spengler bedankte sich bei seinem Team für die umgekehrte Entscheidung: "Hut ab! Das war super."