Nach vier Rennen führt Jamie Green vor Mattias Ekström und Edoardo Mortara die Fahrerwertung an. Sechs Audis finden sich in der Herstellerwertung unter den Top-10 wieder. Eine böse Klatsche für Mercedes und vor allem für das BMW Team RMG, das vergangene Saison sowohl die Team- als auch die Fahrerwertung mit Marco Wittmann dominiert hat.

Doch eine Spazierfahrt erwartet der Audi-Pilot Mattias Ekström auf dem Norisring deswegen nicht. "Dieses Wochenende glaube ich, dass unsere Kollegen aus Stuttgart eine harte Nuss zu knacken sein werden", sagte der Schwede in einer Medienrunde gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Von meinem Gefühl her sollte ihnen die Strecken liegen. Es gibt keine schnellen Kurven, sondern nur zwei langsame."

Entschlossen wie immer: Mattias Ekström, Foto: DTM
Entschlossen wie immer: Mattias Ekström, Foto: DTM

Die Mercedes-Teams sind auf dem Norisring traditionell schnell. Seit über zehn Jahren stand kein anderer Hersteller ganz oben auf dem Podium. Mit einer kuriosen Ausnahme: 2013 gewann Mattias Ekström im Audi, wurde aber nachträglich disqualifiziert. Zwar fuhr der Schwede als Erster über die Ziellinie. Im Parc Fermé hat ihm sein Vater jedoch eine Flasche Wasser in den Rennoverall geschüttet. Damit lag ein Verstoß gegen die Parc-Fermé-Regeln vor und Ekström wurde disqualifiziert. Audi legte Protest gegen die Disqualifikation ein, die Rennleitung entschied daraufhin, dass für dieses Rennen kein Sieger gewertet werden sollte.

Ein Geburtstagsgeschenk für die Ewigkeit

Der Schwede kommentiert dieses bittere Negativ-Highlight seiner Karriere wie gewohnt cool: "Das war zweifellos die größte Enttäuschung meiner bisherigen Rennfahrer-Laufbahn. Das war ein Geburtstagsgeschenk, das ich nie vergessen werde. Ich bin das beste Rennen meines Lebens gefahren und bin trotzdem ohne Pokal nach Hause gefahren." 2015 hat er die besten Chancen, den Sieg nachzuholen.

Im Gegensatz zur Konkurrenz fahren die BMW-Teams den Erwartungen bislang hinterher. Bestplatzierter Fahrer ist bislang Maxime Martin auf dem achten Platz. Zu BMW äußert sich Ekström eher diplomatisch: "Bei BMW tu ich mich etwas schwer, sie richtig einzuschätzen. Von der Leistung als Team am Lausitzring her kann ich das nur schwer beurteilen. Es kann sein, dass sie uns überraschen werden."

Mercedes-Vorteil: Performance-Gewichte

Ein entscheidender Bonus, vor allem für Mercedes, könnten die Performance-Gewichte sein. Die Audi-Fahrer haben im Schnitt knapp 31 Kilogramm mehr an Bord als die BMW-Piloten. Und die WM-Spitzrenreiter Jamie Green und Mattias Ekström sind exakt 17,5 Kilogramm schwerer als die Mercedes-Piloten. Daher erwartet sich der Schwede ein heißes Duell um den Rennsieg: "Wenn wir die Gewichtsunterschiede zugrunde legen, dann ist Mercedes mein persönlicher Favorit. Sie wissen auch, wie man hier ein Auto perfekt abstimmt."