Im Sprintrennen am Samstag als Fünfter noch erster Audi-Jäger, lief es für Pascal Wehrlein im Sonntagsrennen merklich schlechter. Als Dreizehnter verpasste der einmalige DTM-Rennsieger die Punkteränge deutlich. Das Hauptproblem des Mercedes-Fahrers: "Ich hatte wieder einen so schlechten Start wie gestern. Das war aber vorherzusehen, weil wir durch die Parc-Fermé-Regelung von gestern auf heute nicht genug Zeit hatten, um die Kupplung zu tauschen. Deshalb bin ich mit der gleichen Kupplung gestartet und der Start war noch schlechter als gestern."

Das Resultat: Vom bereits dürftigen 14. Startplatz ging es nochmal ordentlich nach hinten. "Ich weiß gar nicht mehr genau, wo ich dann war. Letzter, Vorletzter, irgendwie so. Auf jeden Fall ziemlich weit hinten. Da macht es dann wenig Sinn. Die Fahrer da hinten kämpfen um die goldene Ananas, egal was kommt", klagt Wehrlein.

Die Herangehensweise einiger seiner DTM-Kollegen verurteilt der Formel-1-Testfahrer scharf. "Sobald man im Mittelfeld startet, ist es relativ normal, dass man in die Zweikämpfe kommt. Im Mittelfeld sind sehr viele Fahrer, die wenig überlegen. Das hat man heute auch wieder gesehen. Ich denke, es wird noch ein paar Strafen geben. Aber das nützt mir im Endeffekt nichts mehr", sagt Wehrlein.

Pascal Wehrlein hat keine Lust auf Mittelfeld-Geplänkel, Foto: DTM
Pascal Wehrlein hat keine Lust auf Mittelfeld-Geplänkel, Foto: DTM

Verwundert und verzweifelt

Damit spielt der Mercedes-Pilot insbesondere auf seinen Zwischenfall mit BMW-Mann Antonio Felix da Costa an. "Bei meinem Überholmanöver gegen Da Costa war ich in meinen Augen ganz klar vorne. Er ist mir hinten links drauf gefahren", poltert Wehrlein. Die Rennleitung sah den Vorfall entspannter, beließ es bei einer Verwarnung gegen da Costa.

Insgesamt sucht Wehrlein nach dem Wochenende in der Lausitz dennoch nach dem Positiven: "Ich glaube, ich führe intern momentan die Spitze an. Ich bin bester Mercedes-Fahrer und bin immer noch auf Platz vier in der Tabelle." Angesichts des gigantischen Vorteils Audis schien allerdings auch Wehrlein verzweifelt. "Der Rückstand auf Jamie Green ist extrem gewachsen, was uns sehr verwundert. Unsere Performance und die von BMW war relativ ähnlich. Der erste BMW-Fahrer und der erste Mercedes-Fahrer waren immer auf Augenhöhe, aber Audi ist einfach davongezogen mit zehn Kilo Ballast", sagt Wehrlein.

"Teilweise ist das schon sehr, sehr seltsam. Aber was soll ich sagen? Natürlich bin ich enttäuscht wegen des großen Rückstands, den wir auf Audi haben. Aber ich bin sicher, dass momentan viel im Hintergrund läuft ..."