Audi-Pilot Nico Müller hat das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gewonnen. Gemeinsam mit seinen Teamkollegen Christopher Mies, Edward Sandström und Laurens Vanthoor vom Audi Sport Team WRT triumphierte der Schweizer beim Langstreckenklassiker in der Eifel. Bereits vor einigen Wochen hatte Müller den zweiten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft gewonnen.

"Es ist unglaublich", jubelte Müller, der sonst in für Rosberg in der DTM unterwegs ist. "Meine drei Teamkollegen Chris [Mies], Edward [Sandström] und Laurens [Vanthoor] haben einen genialen Job gemacht. Das Team blieb fehlerfrei und unser Auto lief super." Es war das erste 24-Stunden-Rennen für den neuen Audi R8 LMS.

"Wir sind problemlos über die Distanz gekommen, und das mit einem so hohen Tempo", freute sich Müller über den Erfolg in der Eifel. "Wir waren ständig unter Druck und mussten immer alles geben. Der Sieg ist ein schöner Lohn für alle." Markenkollege Mike Rockenfeller, der für das Audi Sport Team Phoenix am Start war, schied bei einem Unfall in der Nacht aus, blieb jedoch unverletzt.

Audi-Pilot Mike Rockenfeller - wenige Minuten vor seinem Unfall, Foto: Sönke Brederlow
Audi-Pilot Mike Rockenfeller - wenige Minuten vor seinem Unfall, Foto: Sönke Brederlow

BMW verpasst den Sieg

Für die DTM-Piloten von BMW verlief das 24-Stunden-Rennen mit gemischten Gefühlen. Martin Tomczyk und Marco Wittmann, die jeweils einen BMW Z4 GT3 vom BMW Sports Trophy Team Schubert über den Eifelkurs pilotierten, schieden bereits am Samstag nach Unfällen vorzeitig aus.

Zu Beginn des Rennens hatte sich Martin Tomczyk bereits die Rennführung herausfahren können. "Es war klasse, gleich nach der ersten Kurve die Führung zu haben und dann den ganzen Stint vorne weg zu fahren und die ganze Meute hinter sich zu haben", freute sich der Rosenheimer.

"Es war neu für mich, hat mir aber wahnsinnig viel Spaß gemacht", so Tomczyk weiter. "Leider folgte nach dem guten Start schnell das Ende unseres Rennens. So früh aufgeben zu müssen, ist natürlich für alle im Team sehr bitter." Wenig später verunfallte auch der Bolide, in dem unter anderem auch DTM-Champion Marco Wittmann am Lenkrad drehte.

Beide Schubert-BMW schieden am Samstag aus, Foto: Patrick Funk
Beide Schubert-BMW schieden am Samstag aus, Foto: Patrick Funk

Besser lief es hingegen für das BMW Sports Trophy Team Marc VDS. Nach einem fehlerlosen Rennen erreichte Maxime Martin, der gemeinsam Lucas Luhr, Markus Palttala und Richard Westbrook am Start war, die zweiten Gesamtrang. "Es war wirklich ein enges Rennen", zog der Belgier Bilanz. "Der siegreiche Audi hat ein tolles Rennen gezeigt - und dasselbe gilt auch für uns."

"Wir waren nah dran am Sieg, aber es sollte nicht sein", war Martin auch ein wenig enttäuscht. "So ist es im Rennsport manchmal. Wir werden zurückkommen und einen neuen Anlauf nehmen."

Augusto Farfus erreichte gemeinsam mit Dirk Adorf, Nick Catsburg und Jörg Müller den vierten Gesamtrang und verpasste das Podest nur denkbar knapp. "Ich bin enttäuscht, denn wir hatten ein Fahrzeug, mit dem wir hätten gewinnen können", erklärte der Brasilianer. "Wir standen auf der Pole-Position und sind die schnellste Rennrunde gefahren."

"Leider haben wir bei beiden Fahrzeugen kleine Fehler gemacht, die uns letztlich den Sieg gekostet haben", so Farfus. "Daran sieht man, dass das Level bei diesem Rennen so hoch ist, dass man sich nicht den kleinsten Ausrutscher leisten darf."

Maxime Martin verpasste den Sieg mit Marc VDS nur knapp, Foto: Patrick Funk
Maxime Martin verpasste den Sieg mit Marc VDS nur knapp, Foto: Patrick Funk

Mercedes im Pech

Für die Mercedes-Piloten lief es unterdessen noch schlechter: Christian Vietoris hatte bereits wenige Stunden nach dem Start vorzeitig Feierabend. "Ich wurde beim Überrunden ins Gras gedrückt und bin in der Leitplanke eingeschlagen", berichtete der Mercedes-DTM-Fahrer. Nach näherer Begutachtung in der Box wurde klar: Die Schäden am Mercedes-Flügeltürer vom Zakspeed-Team waren zu groß, um das Rennen wieder aufnehmen zu können.

So auch beim Haribo Racing Team. Nach einem Unfall von Norbert Siedler, musste der Goldbären-Mercedes frühzeitig abgestellt werden. "Beim Rausbeschleunigen aus der Hohen Acht habe ich mich auf nasser Strecke nach innen eingedreht und bin eingeschlagen", berichtete Siedler. Der Österreicher brachte den havarierten Flügeltürer zwar noch zurück bis in die Box, doch an eine Weiterfahrt war nicht mehr zu denken.