Die DTM kehrt in der Saison 2015 zu ihren Wurzeln zurück: Zwei Rennen pro Wochenende sollen für Fans und Fahrer spannendere Rennen auf gleichem Niveau garantieren. Nur was tun, wenn nach dem Samstagsrennen die Beschädigungen - aufgrund von einer Kollision - an den Autos so stark sind, dass die im Reglement vorgesehene Sperrstunde gebrochen werden muss?

Elf Stunden müssen die Mechaniker in der Nacht von Samstag auf Sonntag das Werkzeug ab dieser Saison ruhen lassen - ähnlich wie in der Formel 1. Übrigens eine Folge des bestehenden Arbeitsgesetzes. Ein Parc-Fermé-Zustand wird jedoch nicht eingeführt. Änderungen am Setup seien nach wie vor zwischen den Rennen erlaubt, so Dieter Gass, Leiter 'DTM' bei Audi.

Gass sieht wegen der Sperrstunde und der doppelten Rennbelastung allerdings einige Probleme auf die Teams zu kommen. "Wenn man am Samstag das Auto so beschädigt ist, dass es für Sonntag nicht wieder komplett aufgebaut werden kann, dann gibt es Probleme", so der Hesse während der aktuell andauernden Testfahrten in Oschersleben.

Ein zu stark beschädigtes und damit möglicherweise kaum fahrbereites Auto sei dem Wettkampf am Sonntag natürlich nicht dienlich, so Gass weiter. Werden die Rennen am Samstag dann im Schongang bestritten? Der Audi-Mann beruhigt mit einem Augenzwinkern: "Dann sind wir wieder bei dem Rennfahrer, der den Helm aufgesetzt hat. Mit Wattebäuschen werden die nicht werfen.

Werden enge Duelle in der kommeden Saison zum Problem?, Foto: DTM
Werden enge Duelle in der kommeden Saison zum Problem?, Foto: DTM

Alle Augen auf den Norisring

Ein kleiner Ausweg wird den drei Herstellern jedoch laut Regelwerk gelassen: Pro Saison steht den Teams jeweils ein 'Joker' zur Verfügung, um ein stark lädiertes Fahrzeug wieder fahrbereit zu bekommen. Bei 18 anstehenden Rennen nicht übermäßig viel, aufgrund der selbstauferlegten Kostensenkung, jedoch keine allzu große Überraschung.

Diesen Joker könnten sich die Teams dann für den Norisring aufsparen. Der Stadtkurs am Nürnberger Duzendteich ist Garant für enge Duelle mit unschönen Spätfolgen. Sollte einem Fahrer dann doch mehr als ein Mal das Pech an den Handschuhen kleben und das Auto zu sehr beschädigt sein, so bleibt dem Piloten nichts anderes übrig als auf seine Mechaniker zu hoffen.

"Es hat in der Vergangenheit auch Situationen gegeben, in denen an einem Tag zwei Rennen gefahren wurden. Da konnte man sich auch im ersten Rennen das Auto so kaputt fahren, dass man im zweiten Rennen nicht mehr gefahren ist", so Gass. "Wir werden versuchen, uns dafür aufzustellen, dass das nicht passiert. Aber, es ist natürlich nicht 100 Prozent sicherzustellen, dass das definitiv nicht passiert."