Kommendes Jahr führt der ADAC eine deutsche Formel-4-Serie ein, die im Nachwuchsbereich das ADAC Formel-Masters ersetzt. Mit dabei sein wird Timo Scheider - nicht als Rennfahrer, sondern als Teambesitzer. "Ich bin seit fast fünf Jahren mit einem eigenen Team im Kartsport aktiv und habe dadurch die Möglichkeit, dem Nachwuchs in Deutschland eine Chance zu geben", erzählt Scheider im Interview mit Motorsport-Magazin.com.

Scheider besuchte vergangenes Jahr die ADAC Formel-Masters, Foto: ADAC Formel Masters
Scheider besuchte vergangenes Jahr die ADAC Formel-Masters, Foto: ADAC Formel Masters

"Nach einer Zeit kam der Wille auf, den nächsten Schritt zu machen, wenn das Komplettpaket passt. Mit dem Formelteam haben unsere Jungs nun die Möglichkeit, den Aufstieg in den Automobilsport zu schaffen. Es kam relativ schnell eins zum anderen und ich bin sehr gespannt auf unser neues Formelprojekt", beschreibt Scheider seinen Entschluss, sein Engagement auszuweiten.

Der Einstieg mit einem eigenen Formel-Team erfordert aber auch einen erheblichen Aufwand, musste Scheider schnell feststellen. "Wir haben mit einem weißen Blatt Papier begonnen und ich habe schnell gemerkt, wie viel Aufwand hinter dieser Aufgabe steckt. Das hört nie auf! Ich habe jetzt einen Teammanager eingestellt, musste Ingenieure suchen, Mechaniker, einen Truck und ein Zelt kaufen, die Autos bestellen, Ersatzteile ordern, Werkzeug und so weiter", listet Scheider die Aufgaben seines neuen Teams auf.

Scheider hat vor, erst mal nur mit zwei Autos in die erste Saison zu gehen, obwohl genügend Anfragen vorhanden waren. "Man muss da realistisch sein. Ich möchte nicht einfach vier Autos ins Feld schicken, ohne die nötige Manpower dafür zu haben", erklärt er und fügt an: "Ich habe lieber zwei perfekt eingestellte Autos. Aufstocken würde ich nur, wenn es finanziell wirklich machbar ist."

Als Teambesitzer möchte Scheider versuchen, bei jedem Rennen vor Ort zu sein und mehr als nur Namensgeber für das Team zu sein. "Ich versuche, als Teambesitzer aktiv dabei zu sein, denn ich habe schon im Kartsport bemerkt, wie wichtig es ist, dass du wirklich selber vor Ort bist. Ich kenne es noch von einem Kart-Team damals, wo die Leute recht schnell enttäuscht waren, dass der Teamchef nicht selbst an der Strecke war. Der Bonus, den man durch seinen Namen vielleicht hat, ist dann relativ schnell weg. Das möchte ich auf jeden Fall vermeiden", so der 36-jährige.

Einen Fahrer hat Timo Scheider für sein neues Team bereits vorgestellt. Der 17-jährige Leon Wippersteg kommt aus dem Kart-Team von Scheider, welches nach Aussage des zweifachen DTM-Champion neben dem Formel-4-Team fortgeführt wird.

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