Motorsport-Magazin.com hatte es schon Ende Oktober beim Saisonfinale in Hockenheim vermeldet, seit wenigen Tagen ist es offiziell: Die DTM trägt ab der Saison 2015 wieder zwei Rennen an einem Wochenende aus. Einige Hürden mussten auf dem Weg dorthin überwunden werden, doch letztendlich konnten sich die Verantwortlichen aus ITR, DMSB und den Herstellern einigen. Damit kehrt die Tourenwagenserie zu dem Format zurück, das bis zum Jahr 2000 bereits erfolgreich praktiziert wurde.

Die erste Resonanz der Fans fiel durchaus positiv aus. Viele Anhänger der DTM fühlten sich an die 'gute alte Zeit' erinnert. Jüngere Fans freuen sich schon jetzt darauf, kommendes Jahr die Autos über einen längeren Zeitraum auf der Strecke und mehr Renn-Action sehen zu können. Und die DTM-Piloten sind sowieso froh, wieder mehr Einsätze zu erhalten und ihr Können in den Rennen unter Beweis zu stellen.

Reuter: Positive Entwicklung

"Das ist eine sehr positive Entwicklung", sagte auch Manuel Reuter im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. Der frühere DTM-Meister ist Sprecher der Fahrervereinigung DTMDA, die in den Meetings nun endlich eine Stimme hat. Reuter weiter: "Ich bin der Meinung, dass die Autos in der Vergangenheit zu wenig auf der Strecke gefahren sind. Das war eine Kritik seitens der Fans und auch der Fahrer."

In den vergangenen Wochen hatten sich die Fahrer unisono für die Einführung von zwei Rennen ausgesprochen. Die Forderung wurde umso stärker, nachdem der Trainings-Freitag eingedampft worden und die tatsächliche Fahrtzeit auf ein Minimum gesunken war. "In den unterschiedlichen Gremien wurde erkannt, dass es Hand und Fuß hat, was die Fahrer sagen", so Reuter. "Sie haben gelegentlich eine andere Sichtweise und sie sind es schließlich, die am Ende alles auf der Strecke umsetzen müssen. Diese geballte Fahrerkompetenz ist sehr wichtig."

In der nächsten Saison bekommen die Fans zwei Starts an einem Wochenende geboten, Foto: DTM
In der nächsten Saison bekommen die Fans zwei Starts an einem Wochenende geboten, Foto: DTM

Mehr Rennen - weniger Testtage

Die Idee der Rückkehr zum Doppel-Rennen war nicht neu, scheiterte in der Vergangenheit aber vor allem an der Kostenfrage. Offenbar ist den Herstellern aber bewusst geworden, dass eine andere Richtung nötig ist, um das Interesse an der DTM zu steigern. "Wir werden das ausgleichen. Für die zusätzlichen Rennen fallen Testtage im Laufe der Saison weg", erklärte BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt auf der Sportpokal-Feier der Münchner.

Sicherlich wurde die Kostenfrage bei den letzten Meetings der Verantwortlichen heiß diskutiert. Kein Geheimnis: Mehr Rennen kosten mehr Geld. "Die Frage lautet immer: Wie viel setze ich ein und was bekomme ich dafür?", so Reuter. "Man muss sagen, dass die Rechnung zuletzt nicht mehr aufging. Die Investitionen waren sehr hoch, doch das Feedback der Fans und auch die TV-Quote waren nicht mehr wie erwünscht." Deshalb sei es wichtig gewesen, einen Schnitt zu machen und eine attraktivere Richtung einzuschlagen.