Como éstas, liebe Motorsport-Magazin.com-Leser,

das war's, die DTM-Saison 2014 ist vorbei. Auf dem Papier sieht es aus, als ob wir Fahrer jetzt einen langen Winter mit viel Freizeit vor uns hätten. Ich kann euch aber sagen, dass das nicht der Fall ist. Die Winterpause fliegt förmlich nur so an mir vorbei. Wirklich Urlaub habe ich erst von Mitte Dezember bis zur ersten Januarwoche. Diese Zeit verbringen Liri, meine Tochter Victoria und ich in meiner Heimat Brasilien - zu dieser Zeit ist es dort schön warm, da freue ich mich schon drauf.

Bis es soweit ist, stehen für mich noch viele Termine auf dem Programm. Unter anderem bin ich bei der Formel 1 in Brasilien zu Gast, und kurze Zeit später reise ich zum Macau Grand Prix. Vielleicht kommt noch ein DTM-Test und Vorbereitungen auf die 24 Stunden von Daytona, falls ich dort mitfahren sollte. Das ist aber noch nicht entschieden. Die große Abschlussfeier mit BMW steht natürlich auch auf dem Programm.

Augusto unterwegs in den Straßen Monacos, Foto: Augusto Farfus
Augusto unterwegs in den Straßen Monacos, Foto: Augusto Farfus

Ein typischer Tagesablauf

In der Zwischenzeit bin ich mit meiner Familie in unserer Wahlheimat Monaco, nachdem jetzt nicht mehr ganz so viele Reisen anstehen wie unter der Saison. Wer jetzt denkt, dass ich dort den ganzen Tag nur faul in der Gegend rumsitze, irrt sich gewaltig. Ein typischer Tagesablauf in meinem Leben: Morgen um 06:30 Uhr stehen wir auf und machen Victoria für den Kindergarten fertig. Dann nehme ich zusammen mit ihr den öffentlichen Bus - Victoria liebt das! Wenn sie im Kindergarten ist, geht es für mich weiter ins Fitnessstudio. Dort verbringe ich täglich eineinhalb bis zwei Stunden, um immer topfit zu sein.

Zuhause kümmere ich mich dann um Emails, Papierkram und andere Dinge wie etwa meine Motorsport-Magazin.com-Kolumne. Um 12:00 Uhr holen wir Victoria vom Kindergarten ab, dann gibt es Mittagessen. Auch nachmittags ist immer was zu tun: Rechnungen bezahlen, zur Bank, Leute treffen, einkaufen gehen - ihr seht, wir führen abseits des Rennsports ein ganz normales Leben. Das tägliche Leben in Monaco ist ziemlich normal, auch wenn viele Menschen denken, dass hier alles sehr exklusiv ist und man ein VIP-Leben führt.

Die kleine Victoria liebt das Bus fahren, Foto: Augusto Farfus
Die kleine Victoria liebt das Bus fahren, Foto: Augusto Farfus

Spielen mit Häkkinens Tochter

Da ich während der Saison ständig unterwegs bin, versuche ich zuhause möglichst viel Zeit mit Liri und natürlich Victoria zu verbringen. Zwei Stunden täglich müssen sein, in dieser Zeit gehe ich auch nicht ans Handy oder antworte auf Mails. Wir haben einen tollen Kinderspielplatz in Monaco, wo ich gern Zeit mit Victoria verbringe. Da sind immer ganz viele Kinder - und die lieben mich! Ich bin da sowas wie eine große Nanny, spiele mit den Kids und helfe ihnen beim Schaukeln.

Auf dem Spielplatz treffen wir immer wieder Kinder von Rennfahrerkollegen. Zum Beispiel Mika Häkkinens Tochter, die auch zusammen mit Victoria in einer Gruppe im Kindergarten ist. Morgens treffe ich Mika und auch Jamie Green häufiger vor dem Kindergarten. Wir sind da in gewisser Weise die Motorsport-Connection.

Sicher an Bord: Gustls Tochter Victoria, Foto: Augusto Farfus
Sicher an Bord: Gustls Tochter Victoria, Foto: Augusto Farfus

Französisch mit Maldonados Ehefrau

Viele unserer Freunde in Monaco stammen natürlich aus dem Motorsport. Mit Felipe Massas Familie sind wir gut befreundet. Und auch mit Pastor Maldonado. Liri lernt Französisch zusammen mit seiner Ehefrau Gabriela. Pastors Tochter heißt übrigens auch Victoria, ist aber ein paar Jahre jünger als mein kleiner Schatz. Meinen DTM-Kollegen Paul Di Resta treffe ich ständig beim Joggen. Fast jedes Mal, wenn ich in Monaco unterwegs bin, kommt plötzlich Paul um die Ecke. Das ist das Schöne an Monaco, du triffst eigentlich ständig Bekannte und Freunde. Wir leben jetzt seit fast zehn Jahren dort und fühlen uns immer noch total wohl.