Die DTM verabschiedet sich zur kommenden Saison offenbar vom Option-Reifen. Die Performance der schnellen Mischung war überragend - zu gut. Das Rennformat litt in dieser Saison unter dem kurzfristig durchdachten Reglement. Geplant war ursprünglich, dass die Options schneller abbauen. Das Vorhaben von Hankook ging allerdings nicht auf. Der Option-Reifen war extrem schnell und eben auch extrem haltbar. 2015 wird wohl nur noch der Standard-Reifen zum Einsatz kommen. Vieles hängt allerdings vom Reglement und vom Rennformat ab, das gerade heiß diskutiert wird.

ITR-Chef Hans Werner Aufrecht bezog im Exklusiv-Interview mit Motorsport-Magazin.com Stellung: "Das Problem - wenn man es als solches bezeichnen will - war einfach, dass der Option-Reifen zu gut war. Er führte allerdings nicht zu den Maßnahmen, die wir haben wollten. Deshalb bin ich sehr froh, dass der Option-Reifen kein Thema mehr ist."

Option-Reifen im Fahrerlager beliebt

Unter den Fahrern war der Option-Reifen durchaus beliebt - ein echter Rennreifen eben. Wäre es nicht grundsätzlich eine Möglichkeit, künftig nur noch mit Options zu fahren und stattdessen den Standard zu kicken? "Da würde es schon interessante Rennen geben, vor allem wie man auf dem weichen Reifen über die Renndistanz kommt. Zudem wäre es strategisch sicher spannend, weil der ein oder andere da mehr Probleme mit dem Abbau bekäme", blickte Timo Glock auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com in die Glaskugel.

Audi-Routinier Timo Scheider würde sich ebenfalls den Option-Reifen als ständigen Begleiter der Serie wünschen: "Ich kann für viele Fahrer sprechen, die ihn sich wünschen würden. Das Problem was wir mit den Autos haben, ist dass das Hinterherfahren mit unseren Aerodynamik-Paketen sehr schwierig ist. Mit dem Standardreifen ist das ungefähr drei Mal schwieriger wegen des wenigen Grips und dem Downforce-Verlust. Der Kampf auf der Strecke ist mit dem Option-Reifen viel besser."

Mehr Fahrspaß

Wenn Mike Rockenfeller wählen dürfte, würde sich der Meister aus dem Jahr 2013 ebenfalls für die Option-Pneus aussprechen. "Er bietet einfach mehr Fahrspaß, aber was viel wichtiger ist, dass er irgendwann einen Drop hat und abfällt. Das hat der Standard-Reifen kaum", so der Audi-Pilot

Die höheren Kurvengeschwindigkeiten waren auch für Mercedes-Pilot Christian Vietoris der ausschlaggebende Punkt. Es seien aber nicht die Fahrer, die die Entscheidungen treffen, merkte der Mercedes-Pilot korrekt an. "Letztlich fahren wir mit dem, was uns zur Verfügung gestellt wird. Wir nehmen den Reifen, der im Rahmen der Möglichkeiten am schnellsten ist. Wenn es nicht möglich ist den Option-Reifen zu fahren, dann ist es eben nicht möglich", so Vietoris.