Eines ist in der DTM inzwischen gute Tradition: Saisonstart und -finale steigen auf dem 4,574 Kilometer langen Hockenheimring in Baden-Württemberg. Völlig zurecht: Der doppelte DTM-Aufgalopp ist von den Fans absolut erwünscht, wie jüngst eine Umfrage von Motorsport-Magazin.com bestätigte.

Doch warum ist das so? Ganz einfach: Die 42 Runden auf dem Traditionskurs sind mit einem Vollgasanteil von rund 65 Prozent eine spannende, sportliche Herausforderung. Die Parabolika ist eine der schnellsten Passagen im gesamten Kalender Die Fahrer erreichen bis zu 260 km/h erreichen. Die folgende Spitzkehre bietet daher eine ideale Überholmöglichkeit - insbesondere mit DRS. Auch die Bremszone vor der Mercedes-Arena und die Einfahrt ins Motodrom nutzten die Piloten in den vergangenen Jahren gerne für Attacken.

Streckenvorstellung Hockenheim: Eine Runde mit Daniel Juncadella

Bodenwellen, Kerbs & Kurven-Mix

Hinzukommen schnelle und mittelschnelle Kurven sowie das enge Motodrom vor der Start-Ziel-Geraden - ein technisch anspruchsvoller Mix, für den die Ingenieure die perfekte Abstimmung finden müssen. Zumal sich in den vergangenen Jahren am Hockenheimring immer mehr Bodenwellen bildeten, was das Fahrzeughandling in den Anbremszonen erschwert.

"Die Strecke in Hockenheim bietet von allem etwas. Man muss stark auf der Bremse sein und benötigt eine gute Traktion, vor allem auf den Long Runs. Generell braucht man in Hockenheim ein Auto, das in allen Bereichen gut ausbalanciert ist", analysiert Mercedes-Pilot Christian Vietoris.

Nicht nur deshalb ist ein gutes Setup nötig, um das Auto ruhig zu halten und den idealen Bremspunkt zu finden. Eine weitere Besonderheit in Hockenheim sind die hohen Kerbs, die von den Piloten auf der Jagd nach der schnellsten Zeit häufig mit maximalem Speed überfahren werden. "Die Randsteine sind nicht nur hoch und steil, sondern teilweise auch sehr scharfkantig, was sie insbesondere gefährlich für die Reifenflanken macht", erklärt Christophe Stucki, Renningenieur des DTM-Reifenlieferanten Hankook.

Streckenvorstellung Hockenheim: Eine Runde mit Robert Wickens

Asphalt kuschelt mit Reifen

Der raue, dunkle und teilweise unterschiedlich alte Asphalt beansprucht die Lauffläche des Pneus hingegen weniger als auf anderen Kursen. Dennoch stellt der Hockenheimring eine Herausforderung für die Reifen dar. Vor allem die Hochgeschwindigkeits-Abschnitte sorgen für einen hohen Reifenverschleiß. "Auf dem Hockenheimring wird viel Energie auf die Reifen übertragen. Das gilt insbesondere für die langgezogenen schnellen Kurven, in denen die Konstruktion des Pneus starken Belastungen widerstehen muss", bestätigt Stucki.

Hockenheim ist mehr: Spektakel!

Das Drumherum macht Hockenheim für die meisten Fahrer zum Saisonhighlight Nummer eins. "Das letzte Rennen des Jahres ist für uns alle ein besonderes Ereignis mit einer ganz eigenen Atmosphäre", sagt Audis Jamie Green. "Wir freuen uns sehr auf das große Finale in Hockenheim. Traditionell ist die Atmosphäre zum Abschluss noch einmal sensationell gut", bestätigt BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt.

Auch sein Schützling Joey Hand freut sich bereits auf das Saisonfinale: "Das Finale in Hockenheim ist immer ein großes Spektakel. Viele Zuschauer, ein Feuerwerk zum Abschluss: Diese Show ist ganz nach meinem Geschmack."

Team-Vorschauen auf Hockenheim: Wer ist Favorit?