Eigentlich sollte es schon 2013 soweit sein. Was in der vergangen Saison noch scheiterte, wurde 2014 endlich Realität: Vor dem sechsten Lauf der DTM in Spielberg wurde eine Fahrergewerkschaft ins Leben gerufen - die DTMDA. Angeführt von Sprecher Manuel Reuter soll die Organisation der Tourenwagenserie dabei helfen, gegen nachlassendes Zuschauerinteresse zu kämpfen.

"Leider kämpft die Motorsportwelt generell mit Zuschauerschwund, auch die Formel 1. Da muss man sich Gedanken machen und logische Schritte gehen, um das zu verbessern", sagt Timo Glock, Sprecher der BMW-Fahrer nun in einer Telefonkonferenz.

Sprachrohr der Fahrer

"Für uns Fahrer ist die DTMDA positiv. Wir hatten uns über den Winter hinweg und Anfang des Jahres Gedanken gemacht, dass wir als Fahrer eine weitere Perspektive einbringen können, um gewisse Regeländerungen zu überdenken oder in eine gewisse Richtung zu lenken", erinnert sich Glock.

Es gehe den Piloten nicht darum, den Hebel anzusetzen und ihre eigenen Regeln zu machen, wie es ihnen gerade passt. "Wir wollen einfach zusammen mit ITR und Herstellern versuchen, die Show zu verbessern. Am Ende muss es der Fan, der vor dem Fernseher sitzt, verstehen", fordert Glock.

Racing, Action, Show - die DTM braucht mehr davon, Foto: DTM
Racing, Action, Show - die DTM braucht mehr davon, Foto: DTM

Eigentlich sei das nicht schwer: "Wir fahren alle im Kreis und wer am Ende vorne ist, hat gewonnen. So einfach muss es sein. Man muss es dem Zuschauer rüberbringen und die Show dazu liefern. Wir versuchen das gemeinsam in die richtige Richtung zu drehen", erklärt Glock.

Im Winter beginnt die Arbeit

Noch hat die DTMDA keine großen, nennenswerten Erfolge erzielt. Das werde sich allerdings ändern, verspricht Glock. "Das wird alles erst über den Winter so richtig ein Thema. Wir Fahrer haben unsere Besprechungen an den Rennwochenenden und reden über verschiedene Themen. Wir haben den einen oder anderen Vorschlag präsentiert, aber das deckt sich in etwa mit dem, was sich generell bewegt", berichtet Glock.

Sorgte für Regel-Stunk: Wickens Disqualifikation in Spielberg, Foto: Mercedes-Benz
Sorgte für Regel-Stunk: Wickens Disqualifikation in Spielberg, Foto: Mercedes-Benz

Was der BMW-Pilot meint: mehr Show, mehr Fahrzeit und mehr Racing müssen her. "Das sind Themen, bei denen alle Fahrer einer Meinung sind", sagt Glock. Besonders das Thema strafen müsse stark vereinfacht werden. Also, "dass Dinge nicht mal mehr, mal weniger bestraft werden. Dass nicht wie in Zandvoort der Eine eine Durchfahrtsstrafe bekommt und der Andere nicht. Das muss klarer strukturiert werden!", fordert Glock.

"Ich bin schon immer derjenige gewesen, der seine Meinung sagt. Ich verstecke mich da nicht, das macht wenig Sinn. Das machen die anderen auch - vielleicht mehr, vielleicht auch weniger. Wenn die Fahrer ihre Meinung nicht mehr sagen dürfen, dann machen wir richtig was falsch", sagt Glock.

Scheider und Ekström sagen ihre Meinung

So engagiert der ehemalige F1-Pilot auftritt, allein stehe er nicht: "Es gibt viele, die offen Themen anschneiden. Timo Scheider, Matthias Ekström, die sagen sehr offen ihre Meinung. Ich weiß nicht, ob das vorher anders war."