Es war einer der Aufreger beim DTM-Rennen in Zandvoort. In der 18. Runde knallte Daniel Juncadella dem BMW von Augusto Farfus ins Heck und schickte den Brasilianer unsanft in die Leitplanken. Während der Mercedes-Pilot sein Rennen unbehindert fortsetzen konnte und schlussendlich auf dem achten Rang die Ziellinie überquerte, endete der neunte DTM-Lauf für Farfus im Kiesbett.

Lange durfte sich Juncadella über seine achte Position aber nicht freuen: Wenige Stunden nach dem Rennen bekam der Spanier eine Zeitstrafe von 30 Sekunden auferlegt und rutscht damit auf den 17. Rang zurück. Nach der Sichtung der Onboard-Kameras hatte die Rennleitung am Sonntagabend entschieden, dass der Spanier die Schuld an dem Vorfall trägt.

"Mir geht es gut", konnte Augusto Farfus wenige Minuten nach dem Unfall Entwarnung geben. "Das war ein richtig harter Aufprall. Ich wurde von hinten wie von einer Rakete getroffen. Das war viel zu aggressiv." Handlungsbedarf von seiner Seite, sah Farfus aber nicht. "Ich muss nicht mit Juncadella reden - er muss mit mir reden", war der Brasilianer enttäuscht. "Ich habe nichts falsch gemacht, er hat mich einfach weggehauen!"

Unterschiedliche Ansichten

Daniel Juncadella sah die Situation anders und gab sich auch nach der Bestrafung weiterhin schuldlos. "Ich hatte eine Berührung mit Augusto Farfus, der zweimal die Linie wechselte", erklärte der Spanier. "Deshalb konnte ich ihm nicht ausweichen."

Das konnte Farfus nicht auf sich sitzen lassen und konterte. "Zwei Mal die Linie gewechselt? Bevor Mercedes redet, sollten sie sich erstmal die Inboards angucken. Da ist keinerlei Bewegung von meiner Seite", war Farfus im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com empört. Sein Besuch bei den Stewards dauerte nach Aussage des Brasilianer lediglich eine Minute. "Ich kenne Daniel, er ist ein guter Junge und ich glaube nicht, dass er es mit Absicht gemacht hat und kein dreckiger Fahrer ist."

"Aber manchmal macht man Fehler und so sehe ich das hier", konnte Farfus seinem Unfallgegner verzeihen. "Wenn man sich die Intensität ansieht mit der ich abgeflogen bin. Das war keine kleine Berührung, das war ein harter Aufprall." Einem Top-Resultat, das unter normalen Umständen möglich gewesen wäre, wollte der BMW-Pilot nicht hinterher trauern. "Die Dinge entwickeln sich nicht immer in deine Richtung", so Farfus. "Es ist schade, aber ich denke Daniel wollte das nicht machen."