Marco Wittmann hat die Sensation perfekt gemacht. Der Deutsche geht als jüngster einheimischer DTM-Champion in die Geschichte ein. Ein sechster Platz am Lausitzring genügte ihm, um seine phänomenale Saison frühzeitig zu krönen. Und das bereits in seinem zweiten Jahr in der höchsten deutschen Tourenwagenmeisterschaft. Sein Punktekonto ist mehr als doppelt so prall gefüllt, als das des Zweiten der Gesamtwertung Christian Vietoris.

Nach der vergangenen Saison ist Wittmann von seinem ehemaligen Team MTEK abgewandert. Gelandet ist er beim BMW Team RMG. Bereits bei den Wintertests hat sich abgezeichnet, dass man Wittmann auf der Rechnung haben sollte. Von Anfang an hat er sich im BMW M4 bestens zurecht gefunden. Der neue Bolide, der in dieser Saison erstmalig von BMW eingesetzt wird, scheint wie maßgeschneidert für Marco Wittmann. Der BMW gilt im Feld als das beste Auto, der junge Deutsche dazu als großes Talent – zusammen ergab diese Mischung das beste Gesamtpaket des Feldes.

Marco Wittmann nach seinem Titelgewinn, Foto: BMW AG
Marco Wittmann nach seinem Titelgewinn, Foto: BMW AG

Chemie zwischen Auto und Fahrer passt

"Der M4 hat ihm von Anfang an wie ein Handschuh gepasst", erzählt Markenkollege Augusto Farfus. Ähnlich sieht das Mike Rockenfeller gegenüber Motorsport-Magazin.com: "Er hat genau das Auto, das er braucht, das zu seinem Fahrstil passt und mit dem er besser klarkommt als seine Markenkollegen". Dazu betont Rockenfeller Wittmanns Konstanz, die er über die gesamte Saison hinweg gezeigt hat. "Wir haben unsere Hausaufgaben nicht gut genug gemacht und daher so frühzeitig die Meisterschaft an Marco verloren."

Für die nächste Saison, so Rockenfeller, müsse man zusehen, besser aufgestellt zu sein. Im nächsten Jahr sind die Uhren wieder auf null gestellt, da müsse sich auch Wittmann erst einmal wieder beweisen. Momentan zählt für den letztjährigen Champion nur die Vizemeisterschaft. Dort wird es in den letzten beiden Rennen noch einmal spannend. Vietoris, Ekström, Mortara und Rockenfeller trennen gerade einmal fünf Punkte. "Am Ende braucht man auch das Quäntchen Glück", so Rockenfeller.