Nachdem Marco Wittmann als Fahrerchampion bereits feststeht, hat BMW die Hersteller- und Teamwertung ins Visier genommen. In der Konstrukteurs-Meisterschaft liegen die Münchner mit 320 Punkten vorne. Audi hat 18 Zähler Rückstand, Mercedes 134. Im Teamklassement hat das BMW Team RMG mit 167 Punkten die Nase deutlich vorn. Dahinter lauert eine Armada an Audi-Teams - von Abt über Phoenix bis Abt Sportsline - und das Team Original-Teile Mercedes AMG.

Das Team: Im vergangenen Jahr sicherte sich BMW in Zandvoort das Tripel: Wittmann fuhr auf Pole und sicherte sich die schnellste Rennrunde, Augusto Farfus gewann. "Zandvoort ist so etwas wie unser Heimrennen, da die Strecke in der Nähe unseres Teamsitzes in Mechelen liegt", erklärte RBM-Teamchef Bart Mampaey. "Viele Freunde und Verwandte werden uns dort unterstützen. Die Strecke hat noch immer einen ganz eigenen Charakter und bietet einige sehr schnelle und spezielle Kurven. Der Strand ist nah. Es gibt kaum eine schönere Umgebung für eine Rennstrecke." Auch für Ernest Knoors, Teamchef bei MTEK, ist der Lauf in Zandvoort ein Heimrennen. "Persönlich ist es für mich natürlich schön, in meiner niederländischen Heimat anzutreten. Es werden uns mit Sicherheit viele Freunde und Bekannte unterstützen."

BMW-Motorsportchef Jens Marquardt betonte, dass die Freude über den Erfolg auf dem Lausitzring immer noch riesengroß sei, der Blick aber dennoch nach vorne gerichtet sei. "Das war einfach ein unglaublicher Tag, auch mit etwas Abstand betrachtet. Marco ist verdient DTM-Champion geworden. Er und sein Team haben über die gesamte Saison eine hervorragende Leistung gezeigt. Natürlich haben wir Sonntagabend nach dem Rennen an der Strecke noch gefeiert. Aber schon am nächsten Morgen richtete sich unser Blick auf die verbleibenden beiden Rennen. Die Saison ist noch nicht zu Ende, zwei Titel sind noch zu vergeben", gab er zu bedenken.

"Derzeit führen wir sowohl die Teamwertung mit dem BMW Team RMG als auch die Herstellerwertung an. Diese gute Ausgangslage wollen wir nutzen und auch am Ende der Saison ganz oben stehen. Das wird eine alles andere als einfache Aufgabe", räumte Marquardt ein. "Mercedes hat aufgeholt und wird nun erstmals sein neues Fahrzeug einsetzen, Audi will endlich den ersten Sieg 2014. Wir müssen wie in den bisherigen Rennen auch in Zandvoort wieder 100 Prozent geben."

Die Fahrer: Wittmann, dem die Erinnerungen an die Zieldurchfahrt am Lausitzring und den Jubel danach noch immer präsent sind, hat mit BMW und seinem Team RMG nach wie vor große Ziele, wie er erklärte. "Mit ein wenig Glück können wir bereits in Zandvoort die Teammeisterschaft gewinnen. Hoffentlich sammeln wir auch genügend Punkte, damit BMW als Führender in der Herstellerwertung beim Saisonabschluss in Hockenheim antritt. Ich werde wieder mein Bestes geben", kündigte er an.

Farfus reist in die Niederlande mit dem Ziel, seinen Vorjahressieg zu wiederholen, während seine Teamkollegen in der Mehrzahl auf Wiedergutmachung aus sind, da es auf dem Lausitzring nur drei BMW in die Top-10 schafften, zwei fielen aus. "Ich war in Zandvoort immer schon sehr gut unterwegs, der Kurs ist toll. Es ist vielleicht sogar die beste Strecke der Saison. Ich freue mich schon sehr darauf", meinte Farfus.

Das Auto: Für die Boliden ist der hügelige Kurs in den Dünen eine große Herausforderung. Vor allem die Reifen werden stark beansprucht, zum einen aufgrund der Randsteine und zum anderen wegen des Sands, den der Wind vom Strand auf die Strecke weht. "Spannend wird zudem, wie sich das DRS auswirken wird, denn 2013 kam es nicht zum Einsatz", meinte Mampaey.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: In puncto Qualifying lief es bei BMW am Lausitzring alles andere als zufriedenstellend. Wittmann startete als Bester von Platz sieben. Auch am Nürburgring sah es hinter ihm mau aus. In Zandvoort sollte das oberste Ziel also lauten, im Qualifying eine gute Ausgangslage für eine mannschaftlich starke Leistung zu legen. Dann sollte der entscheidende Schritt in Richtung Team- und Herstellertitel gelingen. (Annika Kläsener)