"Einfach, mega, danke an Team und alle die mitgeholfen haben!" So freute sich Pascal Wehrlein über seine erste DTM-Pole, die er unter ungewöhnlichen Bedingungen geholt hat: Mit nur 15 Minuten Training war dieser DTM-Samstag alles andere als gewöhnlich, hinzu kamen noch die feucht-kühlen Bedingungen am Lausitzring. "Es war schwer heute, die Bedingungen waren richtig tricky" gab der erst 19-Jährige Mercedes-Pilot zu. Umso schöner machte dies die nun bereits dritte Mercedes-Pole der Saison.

"Ich hatte eine sehr gute Runde und das macht mich stolz", so der Polesetter weiter. Dennoch wolle er sich nicht an solche Hau-Ruck-Abläufe mit nur 15 Minuten Training gewöhnen: "Ich denke, das würde keinen Sinn machen. Als Fahrer will man fahren und aus Fahrerperspektive war es heute kein optimaler Tag. Man kann nicht wirklich nach dem Setup schauen." Deshalb sei ein gutes Basissetup der Schlüssel gewesen. "Bei nur 30 Minuten Pause kann man nicht so viel verändern. Heute war ein gutes Startsetup der Schlüssel, und dann ging es darum, sich möglichst schnell an die Strecke zu gewöhnen."

Attacke eine Runde früher als geplant

Auf seiner Chaos-Runde setzte er sich sogar über die Anweisungen seines Renningenieurs hinweg: "Er hat mir gesagt, ich soll mit dem pushen noch eine Runde warten, aber ich wusste, dass die Reifen direkt am Anfang am besten waren, deshalb habe ich sofort angegriffen." Die dritte Mercedes-Pole will er aber nicht einem gestiegenen Grundspeed seiner C-Klasse zuschreiben: "Ich denke, das waren die Bedingungen und die Tatsache, dass uns die Strecke generell entgegen kommt."

Pascal Wehrlein hat unlängst für das Mercedes-F1-Team Fahrten im Simulator absolviert. Er glaubt aber nicht, dass ihm das auf dem Weg zu Pole Position geholfen habe. "Für die DTM hilft das nicht, das sind komplett unterschiedliche Autos. Aber vielleicht hilft es mir für die Zukunft." Zu dieser wollte er nichts Konkretes sagen, rührte aber die Werbetrommel: "Ich denke, ich habe schon die ganzen letzten Rennen gute Leistungen gezeigt, wurde aber nie belohnt. Heute hat einfach mal alles gepasst."

Norbert Haug lobte Wehrlein dafür, sich in seiner DTM-Zeit enorm entwickelt zu haben und sein Potenzial abzurufen. Doch auch Mercedes bescheinigte er, dass sie ihr Auto nun besser verstehen würden. "Und die bekommen ja noch ihr technisches Upgrade, was das Auto besser macht. Aber sie sind jetzt schon gut." So mancher Konkurrent wird nun möglicherweise auch Sorgen bekommen, wenn Mercedes mit nachhomologierter Aerodynamik demnächst in Zandvoort starten wird. Dass er dabei eine Verwarnung wegen Behinderns bekam, wird den Tag von Wehrlein sicher auch nicht schlechter werden lassen.