Ganz anders als in der Formel 1 gibt Mercedes in der DTM derzeit ein trauriges Bild ab. Weil das AMG C-Coupé nicht konkurrenzfähig war, durften die Stuttgarter den Wagen in den letzten Wochen und Monaten weiterentwickeln, was das Reglement normalerweise nicht gestattet. Beim vorletzten Saisonrennen in Zandvoort will Mercedes nun mit zumindest einem der neu homologierten Autos am Start sein, dessen Entwicklung dann bis Saisonende 2015 eingefroren ist.

"Es fehlt uns auf den meisten Kursen an Leistung. Auf Strecken mit vielen Geraden und wenigen Kurven sind wir recht wettbewerbsfähig, aber überall, wo man Abtrieb braucht und es langsame Kurven gibt, haben wir zu kämpfen", sagte Gary Paffett, der in der vergangenen Woche mit seinen Kollegen auf dem Lausitzring testete und dabei mehrere neue Teile ausprobierte. "In Zandvoort haben wir ein Auto mit dem Updatepaket und vielleicht werden ab Hockenheim alle Autos damit ausgestattet sein", erklärte der routinierte Brite.

Im Laufe der aktuellen Saison habe Mercedes den Wagen zwar besser verstanden und mehr Performance gefunden, doch sollte es nicht gelingen, in Hockenheim auf dem Niveau von Audi und BMW zu sein, stehe ein hartes nächstes Jahr bevor, gab sich Paffett keinen Illusionen hin. "Da müssen wir an der Spitze kämpfen, sonst wird es eine schwierige Saison", hielt er fest. "Hoffentlich machen wir mit dem Upgrade einen großen Schritt Richtung Sieg."

Paffett fährt eine enttäuschende Saison, Foto: DTM
Paffett fährt eine enttäuschende Saison, Foto: DTM

Aerodynamik und Aufhängung

Erschwerend kommt für Mercedes hinzu, dass es seit letztem Jahr kein Training mehr am Freitag gibt, sondern nur am Samstag getestet werden darf. Besonders intensiv arbeiteten die Stuttgarter an Aerodynamik und Aufhängung. "Beides ist voneinander abhängig. Es geht Hand in Hand und wir versuchen das ins Gleichgewicht zu bekommen", so Paffett.

Zwar liegt Mercedes sowohl in der Fahrer- als auch Team- und Herstellerwertung hoffnungslos zurück, einigermaßen gerettet wird die Saison jedoch durch die Siege von Christian Vietoris in Oschersleben und Robert Wickens auf dem Norisring. Das erstgenannte Rennen wurde allerdings stark vom Regen beeinflusst, während auf dem engen Stadtkurs in Nürnberg Mercedes' massive Performance-Probleme, die auf gewöhnlichen Strecken augenscheinlich sind, kaschiert wurden.