Zum dritten Mal in dieser Saison startet Marco Wittmann von der Pole Position. Seine Leistung auf dem Nürburgring war noch beeindruckender als die Qualifyings in Oschersleben und Budapest, wo er noch nicht so viel Erfolgsballast mit sich herumschleppte. Aber selbst das hielt den Tabellenführer nicht davon ab, in Q2 rund eine Sekunde schneller zu fahren als alle seine Markenkollegen.

"Heute war mein Auto einfach unglaublich", jubelte Wittmann nach seiner vierten Pole in einer noch jungen DTM-Karriere. "Ich habe mich im Auto richtig wohl gefühlt, es hat wirklich Spaß gemacht. Selbst bei den schwierigen Bedingungen in Q1 und Q2, wo es immer noch feuchte Flecken gab. Wir haben im Vergleich zum Training einen großen Schritt nach vorne gemacht, es war ein guter Tag für uns."

Eine Sieg-Garantie für den siebten Saisonlauf ist das aber noch lange nicht. "Die Punkte gibt es erst morgen, das ist eine andere Sache. Die Audi hinter mir werden mir das Leben nicht einfacher machen. Ich will einen guten Start hinlegen und muss dann absetzen", blickt Wittmann in Richtung Rennen. "Wir haben die Pace, auch die Performance ist da."

Selbst ein wenig überrascht war Wittmann vermutlich über den krassen Abstand zu seinen Markenkollegen, von denen am Sonntag im Rückspiegel zunächst weit und breit keine Spur sein wird - mit Maxime Martin folgt erst auf dem zwölften Startplatz der nächste BMW-Pilot. "Ich habe dafür keine Erklärung, da muss man wohl die anderen fragen. Heute brauchte man einen guten Kompromiss, um in Q1 zu überleben. Es war eines der härtesten Qualifyings der Saison."

Sonderlob von Jens Marquardt

"Das war eine Riesenleistung von Marco", lobte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Auf seiner Runde in Q2 war er eine halbe Sekunde schneller als der Rest des Felds - der absolute Wahnsinn." Nicht zufrieden ist Marquardt dagegen mit dem Gesamtergebnis. "In Q1 haben wir das mit den wechselnden Bedingungen noch gut umgesetzt, aber in Q2 haben wir nicht die richtige Position auf der Strecke gefunden. Wir wollen an so einem Tag aber nicht meckern, denn Marco hat sich eine gute Ausgangsposition herausgefahren."