Marco Wittmann jubelte nach dem Rennen in Spielberg nicht nur über seinen eigenen Erfolg, sondern auch das historische Ergebnis für BMW: Einen Vierfach-Erfolg hat es seit dem Comeback noch nicht gegeben. "Es war ein gutes Wochenende. Letztes Jahr war ich auf Platz zwei, und jetzt der Sieg. Spielberg ist eine meiner Lieblingsrennstrecken", jubelte der Meisterschaftsführende. "Ich habe ein bisschen Glück mit den Bestrafungen vorne im Feld gehabt, aber manchmal braucht man das Glück."

Zudem profitierte Wittmann davon, dass seine Teamkollegen beim Überholen keine Gegenwehr leisteten. "Danke an Gustl und Timo, die da sehr fair waren." Er habe gegen Rennende allerdings auch die frischeren Reifen gehabt, was an einer veränderten Herangehensweise lag. Anders als etwa in Moskau habe er versucht, seine Reifen im Zweikampf zu schonen, um am Ende attackieren zu können. "Ich hatte auf den harten Reifen eine gute Balance und eine gute Pace", berichtete der BMW-PIlot. "Dann habe ich gesehen, dass Green und Wickens eine Durchfahrtsstrafe bekamen, das spielte uns in die Karten."

Dabei hatte das Rennen für Wittmann alles andere als gut begonnen. Von Rang drei gestartet fiel er bis auf Position sieben zurück. "Ich hatte einen sehr schlechten Start und habe einige Positionen verloren", erinnerte er sich. "Ich habe mit weniger Grip gerechnet, und meine Motordrehzahl in den Keller fallen lassen." Dann habe er sich nur noch gesagt: Cool bleiben und keinen Kontakt riskieren. Den hatte er dann allerdings doch noch, wenn auch später im Rennen. In der Boxengasse kam es zur Berührung mit Mercedes-Pilot Pascal Wehrlein, der von der Rennleitung vom Vorwurf der 'unsafe release' zunächst freigesprochen wurde. Die Sportkommissare, die nicht an das Urteil der Rennleitung gebunden sind, haben die Ermittlungen allerdings wieder aufgenommen. "Es war sehr eng und wir haben uns berührt", sagte Wittmann lediglich über den Vorfall.

In der Fahrerwertung hat Wittmann nach dem sechsten Saisonrennen und drei Siegen bereits einen ziemlich komfortablen Vorsprung von 39 Punkten auf Mattias Ekström. Vom Titel will er aber noch nicht sprechen. "Ich denke von Rennen zu Rennen, so möchte ich auch in Zukunft fortfahren. Es sieht in der Gesamtwertung gut aus, aber es sind noch vier Rennen zu fahren. Schauen wir, wie es nach dem letzten Rennen aussieht."