Debakel in Ungarn, Überraschungs-Sieg in Nürnberg, Schadensbegrenzung in Moskau - Mercedes ist die Wundertüte der DTM. Ist das C-Coupé der Konkurrenz unterlegen? Ja. Können die Stuttgarter auf 'normalen' Rennstrecken mithalten? Nein. Da kommt der Red Bull Ring mit seinem unüblichen Streckenlayout gerade recht. Norisring in groß: Auch in Spielberg beherrschen die langen Geraden das Geschehen, Topspeed ist in der Steiermark gefragt. Die Chance für Mercedes, nach dem verpatzten Saisonbeginn gut in die zweite Jahreshälfte zu starten.

Highspeed-Geraden liegen dem Mercedes, und gut auf der Bremse ist das Auto seit jeher. Gute Rahmenbedingungen also, um am Red Bull Ring endlich wieder konkurrenzfähig zu sein. "In Spielberg erwartet uns ein ganz anderer Streckentyp als zuletzt in Moskau", sagte Christian Vietoris. "Es gibt deutlich weniger Kurven, dafür einige längere Geraden. Aus meiner Sicht ist die Strecke großartig. Es geht rauf und runter und die vielen schnellen Kurven verlangen dem Fahrer viel ab."

Spielberg sollte Mercedes entgegenkommen, Foto: DTM
Spielberg sollte Mercedes entgegenkommen, Foto: DTM

Auch ohne Update konkurrenzfähig

Mercedes sollte auch in Österreich mit der aktuellen Version des C-Coupés an den Start gehen - es dürfte noch eine Weile dauern, bis das Update nach der Zusatz-Homologation zum Einsatz kommt. Am Red Bull Ring sollte aber auch mit der Ur-Version des Stuttgarter Boliden einiges drin sein. "Ich denke, dass die Strecke mit den langen Geraden und harten Bremsmanövern unserem Auto im Vergleich zu ein paar anderen Kursen besser liegt", sagte Gary Paffett, der in dieser Saison erst vier Punkte einfahren konnte.

Ein gutes Ergebnis würde gerade dem DTM-Veteran gut tun, der dieses Jahr obendrauf eine gehörige Portion Pech hatte. "Das ist schon sehr frustrierend", machte Paffett auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com aus der aktuellen Lage kein Geheimnis. "Leider sind wir jetzt seit eineinhalb Jahren in dieser Position."

Christian Vieotris ist bestplatzierter Mercedes-Fahrer, Foto: Mercedes-Benz
Christian Vieotris ist bestplatzierter Mercedes-Fahrer, Foto: Mercedes-Benz

Jahresplan: Letzte Rennen gewinnen

Knackst das nicht an der Motivation? Paffett: "Das Einzige, das uns motiviert, ist die Hoffnung auf Verbesserungen." Der Plan sei, nach Möglichkeit die letzten beiden Rennen des Jahres in Zandvoort und Hockenheim zu gewinnen - mit der aufgemöbelten Version des C-Coupés.

Für Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff steht wieder einmal ein Heimspiel auf dem Plan. Im Gegensatz zur Formel 1, wo die Silberpfeile dominieren, hielt der Österreicher in Sachen DTM den Ball flach. "In diesem Jahr erwartet uns in Spielberg eine schwierige Aufgabe", so Wolff. "Wie bei den zurückliegenden Rennen in dieser Saison müssen wir mit unseren Erwartungen realistisch bleiben und versuchen, das Maximale in Spielberg zu erreichen. Welche Platzierungen im Endeffekt dabei herauskommen werden, müssen wir dann sehen."