Das erste Qualifying der DTM-Saison ist geschlagen. Motorsport-Magazin.com nimmt die Favoriten in Hockenheim unter die Lupe.

Adrien Tambay, Pole Position: Etwas überraschend stellte der junge Franzose seinen Audi auf die Pole Position und wird somit zum ersten Mal in seiner Karriere das DTM-Feld in die Aufwärmrunde führen. "Ich hatte die Pace schon zuvor. Doch bisher habe ich es nicht zusammen bekommen", erklärte der Sohn des ehemaligen Formel-1-Piloten Patrick Tambay, weshalb er bis zu seinem 21. DTM-Rennen warten musste, um am Platz an der Sonne zu stehen. Sollte der Franzose seine Nerven im Zaum halten, ist im Rennen sogar die Sensation möglich. Doch wäre ein Sieg auch tatsächlich eine solche? "Adrien hat mich nicht überrascht", meinte Audis DTM-Leiter Dieter Gass nach dem Qualifying gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Das ist das, was wir eigentlich von ihm erwarten. Dafür haben wir in engagiert."

Hat Tambay auch im Rennen die Nase vorne?, Foto: Audi
Hat Tambay auch im Rennen die Nase vorne?, Foto: Audi

Marco Wittmann, Startplatz 2: Hinter Tambay lauert eine Phalanx von drei BMW-Piloten, deren Spitze Marco Wittmann darstellt. "Der zweite Startplatz ist nicht der schlechteste Saisonstart", zeigte sich der Fürther im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com durchaus zufrieden. Sollte Wittmann auch im Rennen den zweiten Rang belegen, würde er sein bestes Karriereergebnis aus dem Vorjahr einstellen, doch der 24-Jährige möchte nicht defensiv fahren, sondern hat den Blick nach vorne gerichtet. "Man muss den Start und die erste Runde abwarten, aber letztlich wird es eher Attacke geben, um den Audi anzufangen", gab er die Marschroute vor.

Wittmann startet aus der ersten Reihe, Foto: DTM
Wittmann startet aus der ersten Reihe, Foto: DTM

Bruno Spengler, Startplatz 3: Während die erste Startreihe auf andere Tugenden als Routine setzt, ist Bruno Spengler die Erfahrung in Person. Der Kanadier gewann bereits drei Mal in Hockenheim und weiß daher ganz genau, worauf es auf dem 4,574 km langen Kurs ankommt. "Ich erwarte im Rennen einen harten Kampf, weil viele Autos sehr eng zusammenliegen", spielte er gegenüber Motorsport-Magazin.com auf die enorme Leistungsdichte des DTM-Feldes an. "Ich versuche einen guten Start zu machen - maximale Punkte zu holen ist das Ziel", so die Kampfansage des BMW-Piloten.

Spengler gewann schon drei Mal in Hockenheim, Foto: DTM
Spengler gewann schon drei Mal in Hockenheim, Foto: DTM

António Félix da Costa, Startplatz 4: Der Portugiese ist fraglos der Hecht im DTM-Karpfenteich. Gleich bei seiner Premiere gelang es Félix da Costa in die absolute Spitze vorzudringen und wäre ihm nicht eine Rundenzeit gestrichen worden, hätte sogar ein noch besseres Ergebnis herausgeschaut. "Immer, wenn ich den Helm aufsetze, gebe ich 100 Prozent. Das liegt in meiner Natur als Rennfahrer", deutete der 22-Jährige an, auch im Rennen nicht zurückstecken zu wollen. Nicht nur aufgrund dieser Einstellung erntete der Rookie viel Lob von seinem Motosportchef Jens Marquardt. "Das war schon der Hammer, wie cool er in seinem ersten Qualifying geblieben ist." Wie Tambay und Wittmann startet auch Félix da Costa auf den weicheren Option-Reifen.

Gelingt Félix da Costa die ganz große Überraschung?, Foto: Speedpictures
Gelingt Félix da Costa die ganz große Überraschung?, Foto: Speedpictures

Mattias Ekström, Startplatz 5: Seit 2001 ist Ekström ein Teil der DTM - und immer mischt er vorne mit. In den letzten Jahren gab es immer wieder Rückschläge, den letzten Sieg feierte Ekström 2011. Unterkriegen ließ er sich aber nie. Und genau deswegen zählt der Schwede auch in Hockenheim wieder zu den Favoriten - immerhin hat er den Auftakt schon zwei Mal gewinnen können. Wie motiviert Ekström ist, zeigt sein Zitat zum heutigen Tag: "Ich hatte ein fantastisches Qualifying, Platz fünf ist sehr gut." Kein Wunder, denn immerhin soll sein Setup für das Rennen ausgelegt sein. Und irgendwie würde es uns nicht wundern, wenn das Schlitzohr Ekström das neue Regelwerk zu seinem Vorteil ausnützen würde.

Ekström wartet schon lange auf einen Sieg, Foto: Audi
Ekström wartet schon lange auf einen Sieg, Foto: Audi