Das DTM-Finale in Hockenheim steht ganz im Zeichen des Kampfes um die Krone in der Team- und Hersteller-Wertung. Alles läuft auf ein Duell zwischen Audi und BMW hinaus, denn Mercedes ist ob der schwachen letzten Rennen bereits relativ weit abgeschlagen, auch wenn HWA noch Außenseiterchancen einzuräumen sind, die mit dem miserablen Qualifying jedoch alles andere als verbessert wurden.

Zwar hat derzeit Audi mit 325 Punkten (BMW 317) sowohl in der Hersteller-Wertung als auch im Championat der Teams (Phoenix 151, RBM 148) knapp die Nase vorne, doch in München sieht man sich vor dem finalen Saisonrennen nach dem bärenstarken Qualifying bestens gerüstet. "Ich würde ganz allgemein sagen, mit sieben Autos in den Top-11 ist es definitiv leichter in ein Finale zu starten, wo Hersteller- und Teamtitel noch zu vergeben sind, als mit zwei Autos in den Top-10 und einigen irgendwo auf Platz 13, 14, 15, wie es dieses Jahr leider auch ab und zu war", legte BMW-Motorsportchef Jens Marquardt seine Sicht der Dinge dar.

Farfus schwächelt

Dennoch sei es keineswegs eine gemähte Wiese, denn Audi sei in den unterschiedlichsten Segmenten stark aufgestellt, sodass ein harter Kampf um den Platz an der Sonne bevorstehe. "Es ist wichtig, die richtige Strategie parat zu haben und dann, wenn das Wetter doch die eine oder andere Überraschung bietet, die richtigen Reaktionen darauf parat zu haben", strich Marquardt hervor.

Farfus gewann den Saisonauftakt, Foto: RACE-PRESS
Farfus gewann den Saisonauftakt, Foto: RACE-PRESS

Einer, von dem man im Qualifying etwas mehr erwarten konnte, ist Augusto Farfus, der sich mit dem zehnten Platz begnügen musste. "Gustl war mit seiner Startvariante des Setups nicht zufrieden. Seine Balance passte nicht, wir waren zu extrem unterwegs", betrieb Marquardt Aufklärung. "Es mussten ein paar größere Veränderungen eingebaut werden." Farfus, der Sieger des Saisonauftakts, habe nach dem Zeittraining im Debriefing erklärt, dass die zehnte Position nicht das gesamte Potenzial seines Wagens abgebildet habe. "Grundsätzlich ist Gustl etwas zufriedener mit seinem Setup, als sein Startplatz widerspiegelt."

Daten nur bedingt zu vergleichen

In Hockenheim können die Teams erstmals in dieser Saison auf bereits gesammelte Daten zurückgreifen, denn schließlich fand in Baden-Württemberg auch der erste Lauf des Jahres statt. Allerdings sind diese Werte nicht 1:1 zu übernehmen, da sich die DTM-Boliden im Lauf der Saison weiterentwickelten.

"Das Auto jetzt in Hockenheim und wie es beim ersten Rennen dastand, unterscheiden sich schon ein bisschen", betonte Marquardt. "Das Reglement gibt natürlich enge Schranken vor, aber in diesen Schranken werden die Autos weiterentwickelt. Natürlich ist es ein Anhaltspunkt, aber man weiß nicht ganz genau, was für einen Reifenverschleiß ich habe, da spielen auch Faktoren wie die Temperatur eine Rolle."